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Tesla mit Satelliten-Internet: Besitzer von Model 3 testet Starlink im Mobilfunk-Loch

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https://www.reddit.com/user/Snowjunkie21/

Bild: /u/Snowjunkie21

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In nordwestlichen Regionen der USA und Teilen Kanadas hat ein Test mit einem weiteren Zukunftsprojekt von Tesla-Chef Elon Musk begonnen: Nachdem inzwischen 895 der kleinen Satelliten für den Internet-Dienst Starlink von SpaceX im Weltraum sind, laufen seit Ende Oktober begrenzte Beta-Tests damit. Zu den Auserwählten zählte der Besitzer eines Tesla Model 3 im US-Bundesstaat Idaho, und er nahm das kompakte System mit eine Gegend, für die es einstweilen hauptsächlich vorgesehen ist: einen Wald völlig ohne Mobilfunk-Versorgung.

Internet mitten im Mobilfunk-Loch

Wie die ausgiebige Dokumentation des Tesla-Besitzers auf imgur zeigt, funktionierte das Starlink-System wie gewünscht und gedacht. Keines der US-Mobilfunknetze war in dem Waldgebiet nahe der Kleinstadt Hyden verfügbar, lässt sich Bildschirmfotos aus dem Model 3 und von seinem Smartphone entnehmen. Kurz darauf aber steht die Starlink-Verbindung. Eine Test-App zeigt eine Bandbreite von 120 Megabit pro Sekunde bei einer Latenz von durchschnittlich 29 Millisekunden – beides sehr vorzeigbare Werte.

Wie inzwischen bekannt ist, kostet das Empfangskit für Starlink einmalig 499 Dollar und der Internet-Dienst 99 Dollar pro Monat. Für den Empfang muss eine Schüssel mit etwa 50 Zentimeter Radius auf einem Dreibein aufgestellt und grob in Richtung der Satelliten ausgerichtet werden, wie ein Reddit-Video zeigt – die Feinabstimmung übernimmt das System selbst. Dafür benötigt es eine Stromversorgung, die der Tester in Idaho mit einem tragbaren Akku gewährleistete. Nach seinen Messungen verbraucht der Starlink-Empfänger 115 Watt.

Kein Starlink in Tesla-Elektroautos

In der Foto-Serie sind auch Bilder enthalten, in denen die Starlink-Schüssel auf dem Dach des Model 3 steht, aber das Elektroauto ist darauf nicht in Bewegung. Ohne besondere Befestigung würde die Schüssel beim Fahren auch herunterfallen. Zumindest in der aktuellen Form erscheint sie zudem zu groß, als dass der Wunsch mancher Tesla-Fans erfüllt werden könnte, Starlink zum Standard in den Autos zu machen. Aber als stabile und erhöhte Unterlage im Stehen ist ein Tesla-Dach in der Wildnis sicher praktisch.

Bei dem Test bestätigte sich zudem, dass eine Sichtverbindung ins All für Satelliten-Internet wichtig ist – unter einem dichten Laubdach war das Netz nur sekundenweise verfügbar. Unter einem freien Himmel aber konnte der Beta-Tester nach seinem Bericht ein Video-Telefonat führen und seine Fotos der Aktion hochladen. Das aktuelle Programm wird von Starlink bescheiden als „better than nothing beta“ bezeichnet. Aber bis Ende 2021 sollen viele weitere der insgesamt 12.000 geplanten Satelliten hinzukommen und eine zunehmend globale Abdeckung ermöglichen.

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