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Darf man das? Tesla gerät nach Showroom-Eröffnung in China-Region Xinjiang in Kritik

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Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Die Regierung dürfte fast garantiert erfreut über den Schritt gewesen sein und auch ein Großteil der chinesischen Bevölkerung ihn begrüßen, aber im Westen wurde Tesla dafür am Dienstag intensiv kritisiert: Zu Silvester hatte das Unternehmen mit festlichen Bildern und Worten die Eröffnung eines Showrooms in der Region Xinjiang bekannt gegeben und mit Herzen auf Plakaten Sympathie für sie bekundet, berichtete zuerst das Wall Street Journal (WSJ). Doch nach Berichten gibt es dort massenhaft Verletzungen der Menschenrechte von Uiguren und anderen Minderheiten – die Vereinten Nationen und andere Organisationen sehen die Grenze zum kulturellen Genozid überschritten.

Tesla-Kritik von Verbänden und Senator

Wie zuvor andere westliche Unternehmen mit Präsenzen oder Aktivitäten dort wurde Tesla wegen der Showroom-Eröffnung in Xinjiang deshalb zum Ziel von Kritik. Denn das Thema ist hochpolitisch und unter anderem der Grund dafür, dass die USA die Olympischen Winterspiele in Peking im Februar diplomatisch boykottieren wollen. US-Präsident Joe Biden hat Ende 2021 ein Gesetz unterschrieben, nach dem alle Produkte aus der Region als unter Zwangsarbeit entstanden gelten, wenn nicht das Gegenteil belegt wird.

Wenn man bedenkt, dass zum Beispiel Volkswagen eine Fabrik in der Region betreibt (und dazu laut dem WSJ angibt, dass die eigene Lieferkette dafür frei von Zwangsarbeit sei), ist der neue Tesla-Showroom in diesem Bild vergleichsweise unbedeutend. Trotzdem meldete sich nach der Nachricht von der Eröffnung unter anderem der große Muslim-Verband Council on American-Islamic Relations zu Wort und forderte, die Vertretung in der Hauptstadt Urumqi wieder zu schließen. Auf Twitter wurde Tesla zudem von einem US-Wirtschaftsverband und von dem Senator Marco Rubio kritisiert.

Staatenlose Unternehmen würden der Kommunistischen Partei Chinas dabei helfen, Genozid und Zwangsarbeit in Xinjiang zu vertuschen, schrieb der Senator mit Blick auf Tesla. Auch manche Twitter-Follower von CEO Elon Musk zeigten sich unzufrieden mit der Entscheidung, während andere sie als Bereicherung für die lokale Bevölkerung verteidigten. Die staatliche Publikation Global Times wiederum veröffentlichte einen Video-Kommentar auf Englisch, in dem die aktuelle Kritik an Tesla (sowie frühere) bemerkenswert offen angesprochen wird. Außerdem sagt der Kommentator Unternehmen, die in den USA und China agieren, kommende Konflikte voraus – die USA würden mehr politischen Druck ausüben und China darauf mit Vergeltung reagieren.

Musk macht gute Stimmung in China

Bislang scheint Tesla von den politischen Spannungen zwischen dem Land, in dem es gegründet wurde und seinen Hauptsitz hat, und dem, in dem es seit dem letzten Quartal mehr Elektroautos produziert als in der Heimat, nicht nachhaltig beeinträchtigt worden zu sein. Aber eine Garantie dafür, dass das so bleibt, gibt es natürlich nicht. CEO Musk gibt sich allerdings erkennbar Mühe, dafür zu sorgen. An den Xinjiang-Diskussionen auf Twitter, wo er sich und Tesla bei Angriffen wie dem von Rubio sonst vehement verteidigt, beteiligte er sich zunächst nicht. Und vergangenes Jahr trat der Tesla-Chef mehrmals ungewohnt adrett gekleidet als Video-Gast bei Konferenzen in China auf, wo er dem Land enorme wirtschaftliche Fortschritte und Aussichten sowie die stärkste Elektroauto-Branche der Welt bescheinigte.

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