Bild: Tesla
Tesla hat bei einer Investorenveranstaltung den aktuellen Stand der Selbstfahr-Technologie Autopilot und seine mittelfristigen Pläne mit dem fortschrittlichen Fahrerassistenzsystem vorgestellt. Die Kalifornier gaben dabei auch ein Update zu ihrem geplanten automatisierten Carsharing-Service mit Firmen- und Kundenfahrzeugen.
2016 hatte Tesla erklärt, dass alle Neuwagen mit der Hardware für vollautonomes Fahren ausgeliefert werden. Später teilte das Unternehmen mit, dass für die vorgesehenen Funktionen ein leistungsfähigerer Computer nötig ist. Tesla stellte die neue Technik nun detailliert vor, laut Firmenchef Elon Musk handelt es sich um den „objektiv besten Chip der Welt“.
Der intern entwickelte FSD-Computer für vollautonomes Fahren („Full Self-Driving“) wird bereits verbaut: seit März in Model S und Model X, seit April im Model 3. Davor ausgelieferte Fahrzeuge mit kompatibler Hardware, die mit der Option „Volles Potenzial für autonomes Fahren“ gekauft wurden, sollen kostenlos aufgerüstet werden.
Der neue Computer wurde von Grund auf für die Anforderungen des autonomen Fahrens und den Tesla Autopilot entwickelt, erklärte Musk. Der Chip sei nicht nur wesentlich leistungsfähiger als sein Vorgänger, sondern auch 20 Prozent günstiger. Durch die Einsparungen würden sich die Kosten der Entwicklung amortisieren, die Produktion erfolgt in den USA durch Samsung. Schon in etwa zwei Jahren soll die nächste Generation von Teslas Autopilot-Chip eingeführt werden.
All Tesla cars being built today have the hardware necessary for full self-driving:
8 vision cameras, 12 ultrasonic sensors, radar, and this custom-designed beast of a Full Self-Driving Computer pic.twitter.com/jYMAhB5Ooc
— Tesla (@Tesla) April 23, 2019
Das „Tesla Network“ kommt
Tesla gab auch diverse Details zu den Plänen für einen Carsharing-Service mit komplett selbstständig fahrenden Elektroautos bekannt. Die für das „Tesla Network“ erforderliche Software und Funktionalität für vollautonomes Fahren könnte bereits im nächsten Jahr fertigentwickelt sein, sagte Musk. Das System müsse allerdings zunächst von Menschen beaufsichtigt werden. Wann tatsächlich Teslas eigenständig auf den Straßen fahren, hängt von der Gesetzgebung in den jeweiligen Ländern ab.
Für das Tesla Network ist eine Flotte an Robotaxis im Besitz des Unternehmens sowie von Kunden vorgesehen, die mit ihrem Stromer Geld verdienen wollen. Letztere sollen ihren Pkw dazu später über Teslas Smartphone-App für Carsharing freigeben können. Das Buchen wird ebenfalls über die App erfolgen, der Tesla fährt anschließend automatisiert zu dem Mieter. Der Fahrzeugbesitzer soll 70 bis 75 Prozent der Einnahmen erhalten.
Mit dem geplanten Carsharing sollen Kunden hohe Umsätze generieren können: Musk schätze, dass eine Teilnahme an dem autonomen Service einen Wert von bis zu 200.000 Dollar darstelle. „Es ist aus finanzieller Sicht irrsinnig, irgendetwas außer einem Tesla zu kaufen“, so Musk mit Blick auf das Umsatzpotential der angebotenen Elektroautos.
Dass Tesla beim Vollautonomen Fahren große Fortschritte macht, soll ein neues Video untermauern. In dem Film ist ein mit dem aktuellen FSD-Computer und der dazugehörigen Software ausgestattetes Model 3 zu sehen, das diverse Situationen im öffentlichen Straßenverkehr ohne menschliches Zutun meistert. Die gezeigten Manöver gehen teils deutlich darüber hinaus, was das in aktuellen Serienfahrzeugen arbeitende Autopilot-System leistet.