Bild: Tesla (Symbolbild)
Seit diesem Frühjahr werden neue Elektroautos von Tesla mit einem neuen, selbst entwickelten Computer-Gehirn ausgeliefert, das endgültig ausreichen soll, um alle Funktionen für autonomes Fahren zu realisieren. Nach frühen Ankündigungen sollen außerdem alle Kunden, die bereits zuvor die Funktion „volles Potenzial für autonomes Fahren“ (Full Self-Driving – FSD) bestellt haben, ein kostenloses Upgrade auf den neuen FSD-Chip erhalten. Und wie CEO Elon Musk jetzt auf Twitter mitteilte, wird dieser Austausch „höchstwahrscheinlich“ Ende des Jahres beginnen.
Nach Angaben von Musk ist der im April vorgestellte leistungsfähigere FSD-Chip aus dem eigenen Haus die einzige Komponente, die bei seit Oktober 2016 produzierten Autos von Tesla ausgetauscht werden muss, um vollständig autonomes Fahren zu ermöglichen. Damals begann das Unternehmen, seine Model S und Model X (das Model 3 gab es noch nicht) mit einer neuen Sensor-Ausstattung auszurüsten, die unter anderem mehr Kameras umfasst. Anders als andere Anbieter im Bereich autonomes Fahren verzichtet Tesla jedoch weiterhin auf Lidar-Technologie zur 3D-Erfassung des Umfelds, die Musk als „Holzweg“ bezeichnet hat.
End of Q4, most likely
— Elon Musk (@elonmusk) July 8, 2019
Die Funktion FSD kostet derzeit in den USA 6000 Dollar Aufpreis, in Deutschland 6200 Euro. Der Basis-Autopilot ist mittlerweile bei allen Modellen standardmäßig aktiviert. Um das Versprechen der kostenlosen Aufrüstung für alle frühen Käufer von FSD zu erfüllen, muss Tesla nach Schätzungen Hand an einige 100.000 Autos legen. Der Hardware-Tausch ist nicht sehr aufwendig, dürfte aber angesichts der Tatsache, dass der Service von Tesla zum Teil ohnehin bereits überlastet ist, eine weitere Herausforderung werden.
Nach früheren Aussagen von Musk soll das Tesla-System für autonomes Fahren bis Ende dieses Jahres seinen vollen Funktionsumfang erreicht haben und „irgendwann im nächsten Jahr“ technisch gesehen in der Lage sein, ohne menschliche Eingriffe zu fahren. Anschließend müsse man vor einer Zulassung durch die Aufsichtsbehörden aber noch mehrere Milliarden Meilen Erfahrung damit sammeln.