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Tesla verklagt ehemaligen Chefentwickler des Autopiloten wegen Geheimnisdiebstahls

Bild: Screenshot YouTube-Video TEDx Talks

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Anfang des Jahres gab Tesla bekannt, dass man Chris Lattner als neuen Chefentwickler des Autopiloten eingestellt hat, nachdem der bisherige Leiter, Sterling Anderson, überraschend das Unternehmen verlassen hatte. Nun stellte sich heraus, dass Anderson zusammen mit dem ehemaligen Google-Mitarbeiter Chris Urmson ein eigenes Start-Up gegründet haben.

Das Start-Up von Anderson und Urmson namens Aurora soll ebenfalls daran arbeiten, ein selbstlenkendes System zu entwickeln, ähnlich Teslas Autopilot. Sterling kommt hierbei seine Erfahrung als Leiter des Autopilot-Projekts bei Tesla zugute, während Urmson seine Erfahrung als Leiter des Programms für autonomes Fahren bei Google einbringt.

Wenn das jedoch die einzigen Dinge wären, die von beiden in das neue Projekt eingebracht wurden, gäbe es keinen Ärger. Tesla reichte jedoch am Donnerstag eine Klage mit dem Vorwurf Geheimnisdiebstahl gegen die beiden ein, da Anderson bei seinem Abgang „Hunderte Gigabyte“ an Daten auf eine Festplatte geladen haben soll, um diese bei Aurora zu nutzen.

Auf dem Technologie-Blog TechCrunch wies das Start-Up die Anschuldigungen zurück und bezeichnete diese als „erschreckende Paranoia und ungesunder Angst vor Konkurrenz.“ Tesla behauptet sogar, dass beide Gründer bereits an dem Start-Up gearbeitet haben, als Anderson noch bei Tesla beschäftigt war. Beide hätten versucht Beschäftigte von Tesla und Google abzuwerben.

Während Anderson angeblich versucht hat bei Google Mitarbeiter abzuwerben, hatte Urmson bei Tesla nach neuem Personal gesucht. Zudem soll Anderson versucht haben das Herunterladen der Dateien zu vertuschen, indem er Daten auf seinem Computer manipulierte. Die Situation eskalierte Anfang Januar, als drei Tesla-Mitarbeiter kündigten. Am Tag darauf sei Anderson entlassen worden.

Zurzeit sprießen Start-Ups rund um autonome Fahrsysteme wie Pilze aus dem Boden des Silicon Valley. Wenn sich die entwickelten Systeme als Fortschritt erweisen, werden diese oftmals von Automobilherstellern oder anderen, daran interessierten Unternehmen aufgekauft, so wurde z.B. Cruise Automation von General Motors im Juli 2016 für eine Milliarde US-Dollar gekauft.

Auch Unternehmen wie Uber sind an solchen Projekten interessiert. Der Fahrdienstleister kaufte im Juli vergangenen Jahres den Start-Up Otto für 680 Millionen US-Dollar. Tesla wirft den beiden Beschuldigten nun vor, Dateien geklaut und Mitarbeiter abgeworben zu haben, um schnellstmöglich ein Unternehmen aufzubauen und dieses dann gewinnbringend weiterzuverkaufen.

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