Bild: Tesla
Tesla hat zum 1. August den Quartalsbericht für das 2. Quartal 2018 veröffentlicht. Anbei eine Zusammenfassung des Berichts in Stichpunkten:
- Im Juli hatte das Model 3 die Marktführerschaft in seinem Segment in den USA
- Es wurden mehr Model 3 abgesetzt als alle anderen mittelgroßen Premium-Limousinen zusammen (52% Marktanteil)
- Basierend auf bisherigen Inzahlungnahmen zeigt sich, dass der gesamte adressierbare Markt für das Model 3 viel größer ist als für mittelgroße Premium-Limousinen
- Produktionsziel von 6.000 Fahrzeugen pro Woche (Model 3/S/X) bis Ende August
- Investitionen bleiben gleichzeitig jedoch begrenzt
- vielmehr sollen Engpässe beseitigt und Produktionsstraßen effizienter gemacht werden
- Großteil der Produktionslinien soll bis Ende des Jahres 10.000 Model 3 pro Woche produzieren können
- Tesla und die Lieferanten müssen dafür jedoch weiter die Kapazitäten erhöhen
- Man erwartet die Produktionsrate von 10.000 Model 3 pro Woche im Laufe des nächsten Jahres zu erreichen
- Die Hauptmontagelinie 3 ist sehr komplex, da sie alle Komponenten zu einem lackierten Metallkörper hinzufügt, sie wurde für die Arbeit mit Hunderten von Robotern entwickelt, die die Komponenten in die Linie bringen
- Man hatte Probleme die Produktionsrate an dieser Linie hochzufahren, glaubt aber, die Produktion von 5.000 Einheiten pro Woche an dieser Linie sehr bald zu erreichen
- Zur Zielerreichung von 5.000 Model 3 pro Woche baute man die Hauptmontagelinie 4 außerhalb der Fabrik auf
- Zum Ende des 2. Quartals hat man mit der Produktion von der Performance-Version des Model 3 begonnen
- Ende Juli erreichte die Batterieproduktion der Gigafactory 1 eine Jahresproduktion von rund 20 GWh
- Damit produziert Tesla derzeit mehr Batterien in kWh als alle anderen Automobilhersteller zusammen
- Gigafactory 3 in Shanghai soll eine Produktionskapazität von 250.000 Fahrzeuge und Akkupacks pro Jahr haben
- Die Produktionskapazität soll zukünftig jedoch auf 500.000 Fahrzeuge anwachsen
- Die ersten Fahrzeuge aus der Gigafactory 3 sollen in etwa drei Jahren vom Band rollen
- Baubeginn soll in den kommenden Quartal stattfinden
- Signifikante Erstinvestitionen frühestens 2019, wobei das Projekt größtenteils durch lokale Schulden finanziert werden soll
- Model S/X Nachfrage weiterhin hoch, Q2 2018 mit der bisher höchsten Anzahl an Bestellungen für das Model S/X
- Im Juli das 200.000. Fahrzeug in den USA verkauft, wodurch die Steuergutschrift von 7.500 US-Dollar bis Ende 2018 gilt und im Laufe des Jahres 2019 ausläuft
- Im zweiten Quartal produzierte Tesla 53.339 Fahrzeuge und lieferte 22.319 Fahrzeuge vom Typ Model S/X sowie 18.449 Fahrzeuge vom Typ Model 3 mit insgesamt 40.768 Auslieferungen aus
- Die Nachfrage für das Model 3 ist hoch, obwohl man keine verkaufsfördernden Maßnahmen ergreift
- Die Nachfrage wird weiter ansteigen, wenn man Leasingoptionen, günstigere Varianten und Bestellungen außerhalb Nordamerikas anbietet
- Seit Juli nimmt man Anfragen für Testfahrten mit dem Model 3 an und hat bereits über 60.000 Anfragen erhalten
- Die Testfahrt-zu-Kauf-Rate ist beim Model 3 höher als beim Model S, wodurch die Bestellungen in den kommenden Wochen weiter ansteigen sollten
- Im zweiten Quartal hat Tesla acht neue Filialen und Servicestandorte eröffnet, so dass zum Quartalsende weltweit 347 Standorte entstanden sind
- Mittlerweile hat man auch 340 mobile Servicefahrzeuge zur Verfügung
- 103 neue Supercharger-Standorte mit insgesamt 1.308 Ladestationen wurden im 2. Quartal eröffnet
- Im Juni feierte man die Eröffnung des 10.000. Supercharger-Standorts
- Zurzeit hat man weltweit 10.800 Supercharger und 19.200 Destination Charger
- In der zweiten Jahreshälfte erwartet Tesla eine Verbesserung des Umsatzes im Energiegeschäft, da man die Kapazität steigert
- Im Mai 2018 erreichte man den Meilenstein von 1 GWh ausgelieferter Kapazität weltweit seit Entstehung der Energie-Sparte
- Dieser Meilenstein wurde in weniger als fünf Jahren erreicht und soll in den nächsten 9 bis 12 Monaten wiederholt werden
- Im zweiten Quartal stieg der Einsatz von Energiespeichern auf 203 MWh, eine Steigerung von 106% gegenüber dem zweiten Quartal 2017
- Im ersten Halbjahr 2018 lagen die Energiespeichereinsätze um 450% höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres
- Ziel ist es, den Einsatz von Energiespeichern im Jahr 2018 gegenüber dem Vorjahr zu verdreifachen
- Im 2. Quartal wurden 84 MW an Solaranlagen installiert, Steigerung um 11% gegenüber Q1 2018
- Bar bezahlte und finanzierte Solaranlagen machten 68% der Anlagen aus, die bei Endverbrauchern installiert wurden (Q2 2017 noch 37%)
- Im Q3 sollen die Solarprodukte auch außerhalb der USA in Tesla Stores beworben werden
- In Q2 hat man weitere Häuser mit Solar-Dachziegel ausgestattet und sammelt aktuell noch Feedback
- Man plant, die Produktion gegen Ende 2018 weiter zu steigern und arbeitet hart daran, den Produktions- und Installationsprozess zu vereinfachen, bevor man signifikantes Kapital in die Fabrikautomation investiert
Wirtschaftliche Kennzahlen, ausschließlich nach amerikanischem Rechnungslegungsstandard US-GAAP:
- Umsatz aus den Automobilverkaufen: 3,36 Milliarden US-Dollar (Q1: 2,74 Mrd. US-Dollar, Q2 2017: 2,29 Mrd. US-Dollar)
- Bruttomarge bei Automobilverkäufen: 20,6% (Q1: 19,7%, Q2 2017: 27,9%)
- Umsatz aus Automobilverkäufen stieg im Vorjahresvergleich um 47% an (23% höher als in Q1 2018)
- Keine ZEV-Credits im 2. Quartal im Gegensatz zu 50 Millionen US-Dollar an ZEV-Credits im Q1 2018
- 6% der Fahrzeuge wurden geleast
- Model 3 Bruttomarge war im 2. Quartal erstmals leicht positiv, obwohl man weiterhin die Produktion steigert und noch keine Performance-Modelle oder solche mit Allradantrieb ausgeliefert hat
- Auch beim Model S/X wurde die Bruttomarge durch gesunkene Material- und Herstellungskosten verbessert
- Umsatz aus der Energy-Sparte: 374 Millionen US-Dollar (Q1: 410 Mio. US-Dollar, Q2 2017: 287 Mio. US-Dollar)
- Bruttomarge aus der Energy-Soarte: 11,8% (Q1: 8,5%, Q2 2017: 28,9%)
- Umsatz ist deshalb gesunken, da das bisher einzigartige Projekt der großen Batteriefarm in Australien mit 129 MWh zum 1. Quartal 2018 gezählt wurde
- Umsatz aus Service und andere Tätigkeiten lag bei 386 Millionen US-Dollar (Anstieg um 25% im Vorjahresvergleich)
- Verlust aus Service und andere Tätigkeiten lag bei 116 Millionen US-Dollar (Q1: 118 Mio. US-Dollar)
- Die Kosten für die operativen Tätigkeiten lagen bei 1,24 Milliarden US-Dollar und damit 18% höher als im Q1
- Dafür hauptsächlich verantwortlichen waren Restrukturierungskosten in Höhe von 103 Millionen US-Dollar
- Die Kosten für Forschung und Entwicklung lagen bei 386 Millionen US-Dollar (Q1: 367 Mio. US-Dollar, Q2 2017: 370 Mio. US-Dollar)
- Die Kosten für Verkauf und administrativen Tätigkeiten lagen bei 751 Millionen US-Dollar (Q1: 686 Mio. US-Dollar, Q2 2017: 538 Mio. US-Dollar)
- Tesla hat in Q1 2018 einen Verlust von 4,22 US-Dollar pro Aktie verbucht (717,54 Millionen USD)
- Operativer Cash-Flow lag bei 130 Millionen US-Dollar (Q1: 398 Millionen US-Dollar)
- Investitionen in Höhe von 610 Millionen US-Dollar wurden getätigt (Q1: 656 Millionen US-Dollar)
- Liquide Mittel bei knapp über 2,236 Milliarden US-Dollar (Q1: 2,666 Mrd. US-Dollar)
Ausblick auf das 3. Quartal und das gesamte Jahr 2018
- 50.000 bis 55.000 Model 3 sollen im 3. Quartal hergestellt werden
- Auslieferungen sollten die Produktion sogar übersteigen, da das Auslieferungssystem sich stabilisieren sollte
- Model 3 Bruttomarge sollte im Q3 auf 15% ansteigen und dann auf 20% in Q4
- Model S/X Auslieferung sollten in der zweiten Jahreshälfte ansteigen
- Negative Marge bei Service und andere Tätigkeiten sollten zum Ende des Jahres sinken
- Man erwartet einen erhöhte Umsatz aufgrund des Verkaufs von Gebrauchtfahrzeugen, Merchandise und durch den Betrieb eigener Karosseriewerkstätte
- Trotz der Einfuhrzölle in China erwartet man weiterhin ein positives Betriebsergebnis für das 3. und 4. Quartal
- Investitionen für 2018 werden auf unter 2,5 Milliarden geschätzt, was deutlich unter 3,4 Milliarden aus dem vergangenen Jahr ist
- Die Zinsaufwendungen sollten im dritten Quartal etwa 170 Millionen US-Dollar betragen (wobei etwa die Hälfte nicht zahlungswirksam ist), und die Verluste, die auf nicht beherrschende Anteile zurückzuführen sind, sollten auf dem Niveau des letzten Quartals bleiben