Bild: Caviar
Sicher gibt es Menschen, denen sie gefallen, denn das Unternehmen schreibt im Web von mehr als 10.000 zufriedenen Kunden, aber die Produkte von Caviar dürften schon wegen der hohen Preise nur begrenzt Zuspruch finden. Beschrieben werden sie als individuelle Luxus-Varianten beliebter Tech-Gerätschaften wie iPhones oder Spielkonsolen mit edlen Extra-Materialien wie bevorzugt Gold. Eine Playstation 5 von Sony kann dadurch schon einmal 366.310 Dollar kosten. Und jetzt expandiert der Veredler in den Auto-Bereich: mit einem Tesla Model S mit viel Gold zum vergleichsweise mäßigen Aufpreis, das aber eher verunstaltet als aufgewertet wirkt.
Elektroauto mit goldenem Riesen-Grill
Caviar, das in der Liste seiner „berühmten Kunden“ auffällig viele mit russischer Herkunft aufführt, macht aus dem Elektroauto von Tesla nach eigenen Angaben „einen wahren Luxus-Artikel“. Es wird als Model Excellence 24K bezeichnet. Die Zahl darin ist ein Verweis auf die Reinheit des verwendeten Goldes mit 24 Karat. Nur 99 Exemplare des rundum geschmückten Model S sollen produziert werden.
Im Einzelnen vergoldet das Unternehmen mit Hauptsitz in Großbritannien an dem Tesla einige Teile, die auch sonst farblich abgesetzt sind. Dazu zählen die Felgen, die Schweller, der Heck-Diffusor, die Türgriffe, die Seiten-Kameras und Luft-Öffnungen vorne. Das alles sowie zusätzlich ein Streifen in den Außenspiegeln hebt sich jetzt beschichtet mit 999er Gold (eine andere Bezeichnung für 24 Karat) von der schwarzen Karosserie ab. Auch im Innenraum soll es Gold-Akzente geben, die aber auf der Webseite nicht zu sehen sind.
Schon das mag man geschmacksarm finden, aber der Technologie-Veredler geht noch deutlich weiter. An der sonst schmalen und nahezu geschlossenen Front des Tesla Model S sitzt plötzlich ein vergoldeter Kühlergrill. Der hat entfernte Ähnlichkeit mit der BMW-Niere, ist aber noch riesiger, als es sich selbst die bayerische Marke trotz regelmäßigen Twitter-Spotts bei ihren Elektroautos traut. Außerdem hat Caviar ihn so unter den Bogen gesetzt, den die Frunk-Haube bildet, dass der Schlitz darunter erhalten bleibt. Auf der Haube prangt ein Gold-Emblem, das an die Maserati-Krone erinnert, das (echte) Lüftungsgitter unter dem falschen Grill hat natürlich ebenfalls goldene Streben.
Mäßiger Aufpreis zu Tesla Model S Plaid+
Zusammenfassend und ohne falsche Zurückhaltung sieht dieser Tesla vor allem von vorne nichts anderes als fürchterlich aus – und nicht nur deshalb sollte man ihn beim Parken stets gut sichern, wenn er nicht rasch Teile seines Gold-Schmucks verlieren soll. Ein Preis für das Model S für den ganz besonderen Geschmack ist auf der Caviar-Website nicht angegeben, laut dem Blog Electrek ist der Aufschlag zum Original-Tesla aber zumindest vergleichsweise moderat. Als Top-Variante auf der Basis des Model S Plaid+, das Tesla erst im kommenden Juni ausliefern will, kostet das Excellence 24K 300.000 Dollar, also rund 135.000 Dollar mehr als ohne die Spezial-Behandlung.