Bilder: Newport
Konventionelle Cabrios gibt es inzwischen sogar mit Diesel-Motor, obwohl dessen Nageln, selbst wenn es gut gedämmt wurde, einen akustischen Schönheitsfehler beim Freiluft-Fahren darstellen kann. Elektroautos, die noch viel leiser fahren als ein schnurrender Benziner, gibt es dagegen noch nicht mit aufklappbarem Dach – jedenfalls nicht ab Werk. Aber eine US-Spezialfirma hat diese Lücke jetzt geschlossen (oder geöffnet): Newport Convertible Engineering bietet das Tesla Model 3 als Cabrio-Umbau an.
Erst Tesla Model S, jetzt Model 3
Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen aus Kalifornien derzeit das einzige in den USA, das einen solchen Umbau auf der Grundlage eigener Konstruktionen anbietet. Allerdings sind schon zuvor vereinzelt Teslas aufgetaucht, deren Blech-Dach durch eines aus Stoff ersetzt wurde; so bot in diesem März ein Mann aus New York sein Tesla Model S als Cabrio zum Verkauf an. Möglicherweise stammte es sogar ebenfalls von Newport, denn schon 2014 wurde bekannt, dass das Unternehmen eine Serie von 100 Model S zum Cabrio machen wollte.
Und jetzt also das Tesla Model 3. Wie die schon die zuvor gesichteten Model S hat es allerdings etwas, das Cabrio-Fans nicht unbedingt schätzen: Die Elektroautos brauchen zwecks Stabilität ohne Blech-Dach und teils zur Insassen-Sicherheit einen Bügel als Ersatz für die B-Säule in der Mitte des Fahrzeugs. Solche nachträglichen Verstärkungen stören Linie und Freiluft-Gefühl, sodass schon frühere Umbauten dieser Art (auch ab Werk) als Henkelmänner oder Einkaufskörbchen belächelt wurden. Speziell beim Model 3 bleibt sogar der senkrechte Teil der originalen B-Säule erhalten, weil darin Autopilot-Kameras untergebracht sind.
Zudem muss man für offenes Tesla-Fahren tief in die Tasche greifen. Schon das gebrauchte Model S in New York wurde für knapp 100.000 Dollar angeboten. Für die Öffnung des Model 3 verlangt Newport mindestens 30.000 Dollar – und die Kosten für das Auto selbst kommen noch hinzu, in den USA also ab 40.000 Dollar mit kleinem Akku und 49.000 Dollar mit dem größeren. Wer das Dach nicht mit der Hand öffnen, sondern wie den Rest seines Teslas elektrisch bedienen möchte, muss noch einmal 10.000 Dollar drauflegen.
Teurer Tesla für Freiluft-Freunde
Das macht also mindestens 70.000 Dollar für das kleinste Tesla Model 3 mit manuellem Stoff-Dach und Henkel. Wer so viel Geld ausgibt, bekommt immerhin eine echte Seltenheit – und wie erwähnt gewiss ein sehr besonderes Fahrgefühl. Optisch muss man Abstriche machen, denn dass das Model 3 nicht als Cabrio geboren wurde, ist dem Umbau anzusehen. Das gilt allerdings vor allem bei geschlossenem Dach, was Freiluft-Freunden im Zweifelsfall egal sein dürfte.