Bild: Produktion in Fremont (Archivfoto Tesla)
Vor fast genau drei Jahren verkündete CEO Elon Musk, die Öffentlichkeit solle bitte „keinerlei Zweifel“ daran haben, dass Tesla bis Ende des Jahres 2018 eine Produktionsrate von 10.000 Elektroautos erreicht haben werde. Bekanntlich kam es anders, und der Tesla-Chef selbst räumte später ein, sich für das neue Model 3 zu viel Automatisierung vorgenommen zu haben. Aber die meisten von Musks Ankündigungen werden zumindest mit Verspätung wahr. Und wie der Blog Electrek jetzt berichtet, wurden im Stammwerk im kalifornischen Fremont Umbauten vorgenommen, mit denen die 10.000 Teslas pro Woche bald tatsächlich erreicht werden dürften.
Neue Tesla-Linie für Model 3 und Y
Um die Produktion trotz der Roboter-Probleme zu steigern, hatte Tesla im Juli 2018 in Fremont eine Struktur für eine weitere Produktionslinie errichten lassen, die vor allem von Kritikern als bloßes „Zelt“ bezeichnet wurde. CEO Musk übernahm den Begriff und erklärte, er sei sehr zufrieden mit der Lösung. Wie der Blog Electrek dann in diesem Frühjahr berichtete, baute Tesla sogar noch eine zweite Zelt-Struktur direkt neben der ersten auf. Nach einem neuen Bericht sollen darin Rahmen-Teile für Tesla Model 3 und Model Y entstehen, Und ein Twitter-Beobachter ist der Meinung, die Produktion dort habe schon begonnen.
Wie Electrek unter Berufung auf informierte Kreise am Donnerstag meldete, wurden bereits zuvor Model 3 und Model Y auf derselben Linie namens GA4 in dem Zelt gebaut. Die neue Produktion im zweiten Zelt soll demnach jetzt nach demselben Prinzip Rahmen-Teile für die Produktion beider Tesla-Modelle nebenan liefern. Nach der Einschätzung des Blog wird Tesla damit bis Ende des dritten Quartals 2020 auf die Produktionsrate von 10.000 Elektroautos pro Woche allein aus Fremont kommen, die Musk schon Ende 2018 erreicht haben wollte.
Tesla produziert nach Pause wieder
Für die An- und Umbauten in Fremont musste die Tesla-Produktion in Fremont laut Electrek ab Ende Juli kurz unterbrochen werden. Jetzt aber scheinen die Anlagen in den zwei Zelten ihren Betrieb aufgenommen zu haben. Das vermutet jedenfalls der bekannte Beobachter @TroyTeslike auf Twitter, dem viele Informationen von Tesla-Bestellern in den USA zugeschickt werden.
Here is another chart. This time it's for number of Model 3 VINs reported in NA in my survey here: https://t.co/5OkCcJdc5q
For example, 8 buyers reported receiving their VIN on 5 Aug which is a surprise because current production should be for exports. Maybe GA4.5 is operational pic.twitter.com/KRQracz4NB
— Troy Teslike (@TroyTeslike) August 7, 2020
Nach seiner Liste hat Tesla bis zum 2. August einige Tage lang keine neuen Fahrzeug-Nummern für das Model Y zugeteilt, was zu der Pause bei der GA4 passen würde. Auch beim Model 3 gab es eine kurze VIN-Flaute, die am vergangenen Wochenende vorbei war. Der zweite Aspekt ist für @TroyTeslike besonders interessant: Normalerweise produziere Tesla um diese Zeit des Quartals nur Elektroautos für den Export, damit die Teslas rechtzeitig vor dem Ende auf ihren Übersee-Märkten sind. Jetzt aber bekam er Meldungen über neue VIN-Zuteilungen auch bei US-Kunden – für ihn ein Zeichen dafür, dass auch die neue Linie namens GA 4.5 schon den Betrieb aufgenommen hat.