Bild: Tesla (Musk und Afshar bei Eröffnung von Gigafactory in Texas)
Auch als CEO und größter Aktionär eines Unternehmens muss man sich an dessen interne Regeln halten, und laut einem Bericht hat Elon Musk das bei Tesla möglicherweise nicht getan. Gegen seinen engen Mitarbeiter Omead Afshar laufe derzeit eine interne Untersuchung, weil der Verdacht bestehe, dass er für private Musk-Zwecke die Bestellung eines speziellen Glases durch Tesla initiiert habe, berichtete am Donnerstag die Nachrichten-Agentur Bloomberg. Andere Beschäftigte seien deshalb schon entlassen worden, und auch von Afshar werde sich Tesla wohl trennen.
Tesla-Manager mit Cowboy-Symbol
Nach den Angaben in seinem LinkedIn-Profil arbeitet der Biomedizin-Ingenieur seit September 2017 bei Tesla, wo er als Projekt-Manager im Büro des CEO begann. Knapp ein Jahr später wurde er dort Projekt-Direktor, und für die Zeit ab Juli 2020 stellte Afshar als Job-Beschreibung nur einen Smiley mit Cowboy-Hut ein. Auf Twitter beschreibt er sich mit fast dem gleichen Symbol und einem @Tesla dahinter. Laut Bloomberg war er für den Bau der Gigafactory in Texas und dann für ihre Produktion verantwortlich.
Dort soll er auch in dieser Woche noch gearbeitet haben, doch damit dürfte bald Schluss sein, berichtet die Agentur unter Berufung auf informierte Personen. Tesla habe vor, sich von Afshar zu trennen. Derzeit werde über die Bedingungen dafür verhandelt.
Anlass für die interne Untersuchung gegen ihn und andere sei die Bestellung eines Spezialglases gewesen. Der Musk-Vertraute soll sie in Auftrag gegeben und dabei erklärt haben, dass das Material für ein geheimes Projekt benötigt wird. Doch laut dem Bericht besteht der Verdacht, dass in Wirklichkeit der Tesla-Chef selbst das Glas für private Zwecke haben wollte, das angesichts globaler Lieferketten-Probleme schwer zu bekommen sei. Mehrere andere Beschäftigte sollen in dieser Angelegenheit schon entlassen worden sein.
Ausschuss muss Transaktionen prüfen
Musk, Afshar und Tesla hätten Fragen zu der Untersuchung nicht beantwortet, schreibt Bloomberg weiter. Um was für ein begehrtes Material es sich konkret handelt und welches finanzielle Volumen die Bestellung hatte, geht aus dem Bericht nicht hervor. Nach Angaben in offiziellen Tesla-Dokumenten muss der Audit-Ausschuss des Unternehmens Transaktionen mit ihm nahe stehenden Parteien unter bestimmten Umständen genehmigen, wenn der Wert 120.000 Dollar übersteigt. Die Frage, ob die Untersuchung auch zu Konsequenzen für den CEO selbst führen könnte, wenn sich der Privatkauf-Verdacht bestätigt, wird in dem Bericht nicht angesprochen.