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Vorproduzierte Tesla Model S im US-Angebot aufgetaucht – Alt-Musiker fühlt sich belogen

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Bild: @SawyerMerritt

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Schon vor einigen Wochen begannen dem Unternehmen grundsätzlich wohlgesonnene Twitter-Nutzer zu diskutieren, ob man sagen kann oder muss, dass Tesla die Modellpflege für sein Model S schlicht in den Sand gesetzt hat. Das bezieht sich nicht auf Optik oder Technik, sondern auf die Tatsache, dass zunächst einmal Besteller selbst in den USA statt bis Februar bis mindestens diesen Juni darauf warten mussten. Bei vielen wurden zuletzt außerdem fest zugesagte Termine teils mehrfach und weit nach hinten verschoben. Dafür hat Tesla sich vor zwei Wochen entschuldigt, aber das Chaos scheint eher noch größer zu werden.

Viele neue Model S schnell verfügbar

Denn nicht nur meldete sich vergangene Woche überaus unzufrieden ein Kunde zu Wort, der zumindest von älteren Personen verehrt wird: David Crosby, Musiker und Mitgründer der berühmten 1960er-Band Crosby, Stills & Nash. Er sei ein Fan von Elon Musk, schrieb der inzwischen 80-Jährige auf Twitter. Aber seine Familie habe ihren Tesla vor sieben Monaten bestellt und sei seitdem viermal über den Zeitpunkt der Auslieferung belogen worden. „Belogen“, wiederholte Crosby. Über die näheren Umstände informierte er nicht, erklärte aber noch, ernsthaft darüber nachzudenken, den Tesla zu stornieren und stattdessen einen Porsche zu bestellen.

Auch das bestellte Modell nannte Crosby nicht, aber nach den zeitlichen Angaben dürfte es um ein Model S gehen. Und er ist wie erwähnt bei weitem nicht der einzige Kunde, der sich über Verzögerungen und Verschiebungen bei dessen Auslieferungen beklagt – auch wenn er der erste zu sein scheint, der Tesla in diesem Zusammenhang der Lüge bezichtigt. Dass offenbar viele Kunden noch auf ihr Model S warten, ist umso erstaunlicher, als immer wieder auch von Auslieferungen später bestellter Exemplare berichtet wird. Und jetzt hatte Tesla plötzlich sogar mindestens einige Dutzend fertig produzierte Model S im US-Angebot.

Das meldete am späten Dienstag nach einem Tipp der Tesla-Beobachter @SawyerMerritt auf Twitter. Er selbst fand zum Beispiel neun kurzfristig verfügbare Model S im New Yorker Raum und weitere in sechs anderen Städten. Andere Twitter-Nutzer suchten mit und meldeten bis zu 69 der aufgefrischten Teslas in den USA, sowohl in der Version Long Range als auch als Plaid mit drei Motoren. Viele davon waren allerdings fast so schnell wieder verschwunden, wie sie aufgetaucht waren. @SawyerMerritt kaufte selbst ein Model S Plaid, um das Angebot zu testen, und bekam einen Liefertermin Ende dieser Woche.

Fondsmanager findet „Tesla-Friedhof“

Was es mit der plötzlichen, wenn auch offenbar nur kleinen, Welle an Model S auf sich hat, blieb zunächst offen. Weiter zum Rätseln bei trugen aber Informationen des Fondsmanager Taylor Ogan auf Twitter. Er gehört selbst zu den Kunden, die auf ihr Model S Plaid jetzt bis 2022 warten sollen, und hat sich die Lage in seinem lokalen Liefer-Zentrum angesehen, wie er schrieb. In einem hinteren Bereich habe er dort einen „Friedhof“ mit einer Menge neuer Model S gesehen, manche mit aktivem Warnblinker, berichtete Ogan ohne eine genauere Zahl.

Auch diese Entdeckung trägt eher zur Verwirrung als zur Aufklärung bei. Immerhin der Musiker Crosby verriet nach seinem ersten Twitter-Schuss ein bisschen mehr über seine Tesla-Geschichte. Sein eigener, ein älteres Model S, sei das beste Auto, das man kaufen könne, schrieb er am Wochenende. Das neue sei für seine Frau gedacht – sie habe sich ein beliebiges Auto aussuchen dürfen, als er einen neuen Rechte-Vertrag geschlossen habe. Das sei aber jetzt sieben Monate her und deswegen sei sie eben sauer.

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