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Winter-Praxis: Freude über vorgeheiztes Tesla Model 3 – und wie ist die Reichweite?

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Bild: Tesla (Symbolbild)

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Elektroautos erleben in diesem Jahr einen regelrechten Boom – Monat für Monat steigen die deutschen Zulassungszahlen auf immer neue Rekorde. Damit wird auch eine Rekordzahl von Neubesitzern von Tesla und Co bald ihren ersten Elektroauto-Winter erleben. Das hat schon angefangen, wie wir bei Verbrauch und damit Reichweite unseres eigenen, in diesem Sommer angeschafften Tesla Model 3 SR+ erleben.

Laut Test 30% Anstieg bei Tesla

Im Sommer bewegen sich unsere Verbrauchswerte zwischen 171 Wh mit Sommerreifen und 177 Wh mit Allwetterreifen (Effizienzklasse B). Damit schaffen wir (bei zu 90 Prozent vollem Akku zum Start) realistisch knapp 250 Kilometer und müssen dann laden, um nicht unter 5 Prozent Akkustand zu kommen. Die Reichweiten-Angabe nach WLTP von 409 Kilometern für unseren Standard-Tesla ist weitaus höher, aber auch praxisfern, jedenfalls auf der Autobahn. Und für den Winter gilt das erst recht.

Breitere Daten dazu hat die norwegische Verbraucherorganisation NAF ermittelt, die 20 Elektroautos im Winter testete, darunter auch das Tesla Model 3 in der größeren Version Long Range. Im Sommer kamen die Norweger damit 612 Kilometer weit, was einen Verbrauch von 11,9 kWh auf 100 km bedeutet. Im Winter waren es nur noch 404 Kilometer, also 16 kWh Verbrauch oder fast 30 Prozent mehr.

Nach unseren nicht wissenschaftlichen Tests sieht es ähnlich aus. Fast jeden Wochentag im Jahr fahren wir zwischen 89 und 91 Kilometern Autobahn hin und die gleiche Strecke zurück. Im Sommer haben wir auf 90 Prozent geladen und kehrten mit Ständen um 20 Prozent zurück – mal 18, mal 25 Prozent. Jetzt, wo die Temperaturen deutlich niedriger sind, klappt das nicht mehr. Die tiefste Temperatur betrug -4 Grad beim Start ab unserer Heimatadresse, und der Durchschnittsverbrauch mit Allwetterreifen ist auf 19,8 kWh gestiegen.

Freude über vorgewärmtes Model 3

Nach der Akku-Anzeige ist es übrigens noch mehr. Mittlerweile kommen wir mit 12 Prozent zuhause an, laden aber auch zum Start auf 95 Prozent. Rechnerisch müsste mehr übrig bleiben. Die Erklärung könnte darin liegen, dass bestimmte Energieverbräuche zum Beispiel zum Heizen der Batterie oder für Verbraucher wie Klima und Sitzheizung nicht in den von Tesla angezeigten Durchschnittsverbrauch einfließen. Diese Verbraucher werden im Winter aber deutlich intensiver genutzt, weshalb die Akku-Anzeige stärker sinkt, als nach der Angabe zur Fahr-Energie zu erwarten wäre.

Eine positive Winter-Erfahrung mit Tesla: Im Sommer war sie nicht nötig, jetzt aber freuen wir uns sehr über die Funktion, die wir in keinem Fahrzeug zuvor hatten: das Vorwärmen per App. Knapp 30 Minuten vor der Abfahrt wecken wir das Model 3 mit dem Smartphone auf, schalten die Klimaanlage ein und stellen sie auf 21 Grad. Auch die Sitzheizung auf der Fahrerseite schalten wir auf volle Leistung. Herrlich, in ein warmes und aufgetautes Auto einsteigen zu können.

All das geht nicht zu Lasten der Batterie, da das Model 3 bis zur Abfahrt an der heimischen Wallbox hängt – diese Vorgehensweise wird auch für andere Elektroautos empfohlen, denn so startet man mit warmem (aber vollem) Akku und Innenraum. Dadurch kann insbesondere das Stoßheizen am Anfang der Fahrt wegfallen, das besonders viel im Winter besonders wertvollen Strom frisst. So versorgt ist unser Tesla Model 3 SR+ im beginnenden Winter immer noch für 200 Kilometer Autobahn-Reichweite gut.

Text: Martin Zink

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