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Vor zehn Jahren wurden die ersten Tesla Model S ausgeliefert: Was sich seitdem verändert hat

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Vor exakt zehn Jahren begann bei Tesla ein neues Kapitel: Am 22. Juni 2012 wurden in der von Konkurrenten übernommenen Fabrik in Fremont die ersten Model S an ihre Besteller übergeben. Nach dem Roadster auf Lotus-Basis war dies das erste Auto, das komplett bei Tesla entwickelt wurde – und sollte laut dem 2006 veröffentlichten „geheimen Masterplan“ von Elon Musk nur die Vorbereitung für ein bezahlbareres Elektroauto sein, aus dem dann das Model 3 wurde. Der Jubel der anwesenden Tesla-Kunden und -Beschäftigten sowie die großen Worte von Musk beim Start des Model S vor zehn Jahren erinnern an heutige Veranstaltungen wie zum Beispiel die Eröffnung der deutschen Gigafactory im März. Und doch hat sich seitdem bei Tesla erkennbar viel verändert.

Tesla vor 10 Jahren mit Lob für Kalifornien

So war das Tesla-Fest für das Model S in Fremont viel weniger eine One-Man-Show mit Musk, als es heute den Eindruck hat. Moderator für die Veranstaltung war nicht der CEO selbst, sondern George Blankenship, der damals VP für weltweiten Verkauf war (s. Foto oben). Vor Musk bekamen der damalige Technik-Vorstand JB Straubel und Chef-Designer Franz von Holzhausen Gelegenheit, zu sprechen und sich feiern zu lassen. Als er an der Reihe war, erwähnte Musk eine Reihe von weiteren Führungskräften, von denen heute niemand mehr bei Tesla arbeitet.

So wie häufig noch heute dankte Musk außerdem dem gesamten Team für seinen Einsatz. Im Juni 2012 zeigte er sich aber zusätzlich erfreut über die Anwesenheit eines Vertreters der Verkehrsbehörde NHTSA, die Tesla inzwischen wegen seines Autopilot-Systems zunehmend Probleme bereitet. Und der CEO lobte zusammen mit dem Unternehmen dessen damalige Heimat Kalifornien: Tesla beweise, dass eine Hightech-Produktion in dem Bundesstaat möglich sei und wolle in der Fabrik Fremont mehr Menschen beschäftigen, als dort früher für ein Joint-Venture von GM und Toyota tätig waren.

Diese 5000 Beschäftigen in Fremont sind inzwischen tatsächlich weit überschritten – Ende 2021 sollen es etwa doppelt so viele gewesen sein. Allerdings sieht Musk inzwischen nicht mehr viel Potenzial für die alte Heimat. Zwar soll auch die Produktion des Stammwerks noch einmal um 50 Prozent steigen, wie er im vergangenen Oktober ankündigte. Seinen Hauptsitz aber hat Tesla inzwischen in Texas in der neuen Gigafactory bei Austin. Die sei innerhalb von 18 Monaten gebaut worden, sagte Musk vor kurzem – ungefähr so lange hätte nach seinen Worten in Kalifornien allein die Genehmigung gedauert.

Model S spielt heute untergeordnete Rolle

Nach dem Produktionsstart in Fremont baute Tesla die erste Fabrik, die den Namen Gigafactory bekam – für Akkus zusammen mit Panasonic im US-Bundesstaat Nevada. Inzwischen gibt es drei weitere in China, Deutschland und Texas. 2012 lieferte Tesla nach den ersten etwa zehn im Juni insgesamt 2650 Model S aus. Das entspricht ungefähr der aktuellen Produktion in der Gigafactory in China – pro Tag. In ganz 2021 betrug die Zahl der Tesla-Auslieferungen gut 936.000 Model 3, Model Y, Model S und Model X.

Das erste selbst entwickelte Elektroauto gibt es also noch, wenn auch in mehrfach aufgefrischter Form, doch im Vergleich zu den Volumen-Modellen Model 3 und Model Y spielt es eine untergeordnete Rolle. Wenn Tesla mit dem Model S beginne, solle man sich vorstellen, was noch alles komme, sagte bei dessen Start der Design-Chef von Holzhausen, der als einziger der frühen Mitstreiter noch heute manchmal zusammen mit Musk auf der Bühne steht.

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