Noch nie hat Tesla in einem Vierteljahr so viele seiner Elektroautos ausgeliefert wie von diesem Januar bis März, und auch in diesem absoluten Rekord-Quartal war der letzte Monat wieder der stärkste von den dreien. Damit setzte sich das Tesla Model 3 im März in vielen Märkten Europas einschließlich Deutschlands trotz zunehmender Auswahl an die Spitze der Elektroauto-Verkäufe. In zwei Ländern wurde das Model 3 sogar häufiger neu zugelassen als jedes andere Auto aller Antriebsarten. Eines davon war Norwegen, wo dergleichen nicht weiter überraschend ist. Aber auch in Österreich lag der Tesla im März 2021 ganz vorn.
Tesla Model 3 vor Fiat 500
In Norwegen war der erneute Erfolg des Tesla Model 3 insofern zu erwarten, als der Elektroauto-Anteil an den neuen Zulassungen dort bereits seit einigen Monaten regelmäßig über 50 Prozent beträgt. Schon mehrmals und zuletzt im Dezember 2020 hatte das Model 3 deshalb an der Spitze des gesamten Automarktes gestanden. Damals reichten dafür 4232 Neuzulassungen vor 2303 beim VW ID.3 als dem nächsten Elektroauto. In diesem März kauften Norweger mit 2169 Model 3 deutlich weniger, aber auch das reichte für 14,2 Prozent Gesamt-Marktanteil und den ersten Platz.
Aus Österreich dagegen war man bislang andere Platzierungen gewöhnt, doch auch dort war das Tesla Model 3 im März 2021 das beliebteste Auto aller Antriebsarten. Vergleichsweise bescheidene 1127-mal kam es dort neu auf die Straßen, geht aus aktuell veröffentlichten Zahlen von Statistik Austria hervor. Doch das reichte für den ersten Platz unter allen Autos in dem Monat. Auf Platz 2 stand der Fiat 500 (davon 153-mal in der Elektro-Variante 500e), als Dritter folgte mit dem Skoda Octavia ein konventioneller Verbrenner vor VW Golf und Tiguan aus demselben Konzern. Mit 1128 Neuzulassungen insgesamt (irgendjemand muss noch ein Model S oder Model X gekauft haben) stand Tesla im März außerdem an der Spitze aller Marken vor Volkswagen.
Ausreißer durch endende Zuschuss-Frist
Zu solchen Tesla-Ausreißern ist es auch in anderen europäischen Ländern schon gekommen, zum Beispiel Ende 2019 in den Niederlanden, als dort eine wichtige Elektroauto-Förderung endete. Und wie eine Nachfrage von teslamag.de bei @TeslaClubAT auf Twitter ergab, dürfte auch der jüngste Spitzenplatz in Österreich in Zusammenhang mit einem Förder-Ende stehen. In diesem Fall lief Ende Februar die als „Corona-Förderung“ bezeichnete Möglichkeit für Unternehmen aus, bei umweltfreundlichen Investitionen 14 Prozent als Zuschuss vom Staat zu beziehen.
Offenbar haben viele österreichische Unternehmer in letzter Minute davon Gebrauch gemacht und sich die 14 Prozent Zuschuss zusätzlich zu den 2000 Euro staatlicher Elektroauto-Kaufprämie gesichert, die es dort für sie gibt. Für die Förder-Fähigkeit scheint ein Antrag vor Ende Februar gereicht zu haben, denn anders lässt sich die Tesla-Dominanz im März kaum erklären. So gesehen ist sie eine Anomalie, die sich anders als in Norwegen so bald nicht wiederholen dürfte. Dennoch ist daran interessant, dass zwar auch andere Elektroautos wie der VW ID.3 von dem Schluss-Boom profitierten, aber keines so sehr wie das Model 3.