Bild: Björn Nyland
Dass das Tesla Model S in der neuen Plaid-Version brutal beschleunigt, verraten die technischen Daten und haben viele Tests in den USA, wo es seit Mitte 2021 an Kunden ausgeliefert wird, schon belegt. Seit Ende 2022 kann man aufgefrischte Model S und Model X auch in Europa bekommen, und jetzt machte der Youtuber Björn Nyland seinen mehr oder weniger standardisierten Test über 1000 Kilometer damit. Das Ergebnis: Der neue Tesla brachte die Distanz so schnell hinter sich wie bei winterlichen Bedingungen noch kein anderes Elektroauto.
Kälte und Wind bremsen Tesla auf langer Fahrt
Aktueller Spitzenreiter in Nylands Test-Tabelle ist der Nio ES8. Mit dem war er allerdings im vergangenen Sommer bei milden Temperaturen unterwegs, was den Verbrauch niedriger ausfallen lässt. Zudem setzt der chinesische Elektroauto-Hersteller auf Batterie-Tausch, und so schnell wie wechseln lässt sich bislang kein Akku laden. Die kürzeste Zeit über 1000 Kilometer bei skandinavischem Autobahn-Tempo ohne Tausch brauchte mit 9 Stunden und 5 Minuten bislang der Mercedes EQS, gefahren ebenfalls im vergangenen Sommer.
Mit dem Model S Plaid dauerte die Fahrt, die dieses Mal durch Schweden statt Norwegen führte, laut einem neuen Video von Nyland vom Wochenende 5 Minuten länger. Die Temperaturen lagen dabei zwischen 2 und 7 Grad, zusätzlich blies starker Wind, und der Tesla fuhr auf Winter-Reifen – alle drei Faktoren bedeuten tendenziell einen höheren Verbrauch. Zudem kann auch das Laden bei kaltem Akku länger dauern, wie Nyland bei seinen vier Stopps dafür feststellte.
Eigentlich werden die Akkus von Tesla schon bei der Anfahrt an schnelle Ladestationen vorgeheizt, damit sie an der Säule die optimale Temperatur haben. Nyland sah jedoch mehrmals am Anfang relativ niedrige Leistungen in die Batterie fließen, während bis zu 15 Kilowatt noch für ihr Aufwärmen draufzugehen schienen. Anschließend aber zeigte das Model S wie nach den technischen Daten zu erwarten Leistungen um 250 Kilowatt an, und noch deutlich jenseits von 20 Prozent Akku-Füllstand akzeptierte es noch mehr als 200 Kilowatt.
Nächster Test: Model S ohne Plaid-Antrieb
Der Verbrauch mit dem Plaid-Tesla über die 1000 Kilometer durch Schweden erst in die eine und dann in die andere Richtung lag laut Nyland bei 255 Wattstunden pro Kilometer. Das wurde bereits von mehreren anderen Elektroautos wie dem Mercedes EQS, dem BMW i4 und am deutlichsten dem Tesla Model 3 unterboten, aber eben bei höheren Temperaturen. Der Youtuber bezeichnet das Abschneiden des Model S Plaid deshalb als „beeindruckend“ durch die Kombination von mäßigen Verbrauch und schnellem Laden. Wenn es wärmer ist, will er auch mit dem neuem Model S ohne Plaid-Antrieb auf eine 1000-Kilometer-Tour gehen – und erwartet, dass sie 9 Stunden dauern wird, also so kurz wie mit dem Nio-Elektroauto mit Tausch-Akku.