Bild: Tesla
Seit Tesla-CEO Elon Musk im April 2020 das Ziel von 1000 Installationen des Photovoltaik-Dachs Solar Roof pro Woche nannte, war von Fortschritten in diese Richtung nicht viel zu hören. Dass es nicht erreicht wurde, kann man an den Quartalsberichten erkennen, laut denen die installierte Photovoltaik-Leistung von Tesla selbst zusammen mit konventionellen Modulen noch keinen Wert erreichte, der 50.0000 Solar Roofs in einem Jahr entsprechen könnte. Laut dem Bericht einer Marktforschungsfirma sollen es sogar seit der Vorstellung 2016 erst insgesamt rund 3000 Stück gewesen sein – was Tesla allerdings als weit gefehlt bezeichnete.
Marktanteil von Solar Roof bei 0,1 Prozent
Im Durchschnitt habe Tesla im vergangenen Jahr pro Woche nur 21 seiner Solardächer pro Woche installiert, geht laut einer Presse-Mitteilung von Wood Mackenzie aus einer proprietären Auswertung hervor. Dies sei das erste Mal, das zusammengefasste Daten zu dem Produkt verfügbar gemacht würden. Das mit dem Solar Roof erreichte Maximum seien durchschnittlich 32 Dach-Systeme pro Woche im zweiten Quartal 2022 gewesen. Insgesamt habe Tesla davon bislang rund 3000 mit einer Gesamtleistung von knapp 30 Megawatt installiert.
Alle diese Werte liegen offensichtlich nicht annähernd in dem Bereich, den das Unternehmen sich vorgenommen hat. Die Analyse zeige, dass Tesla seine veröffentlichten Wachstumserwartungen nicht erreicht hat, schreibt Woodmac denn auch. Zudem findet die Marktforschungsfirma, dass es geeignetere Lösungen für integrierte Photovoltaik gibt als das Solar Roof: Das Produkt Timberline Solar von GAF Energy zum Beispiel sei schneller und leichter zu installieren und deshalb besser positioniert, um weite Verbreitung zu finden.
This is incorrect by a large margin
— Tesla Energy (@teslaenergy) March 30, 2023
Den Tesla-Anteil am Bedachungsmarkt in den USA von geschätzten 5 Millionen Einheiten pro Jahr beziffert Wodmac auf weniger als 0,03 Prozent – nennt aber keine Vergleichszahl für konkurrierende Systeme. Auf dem Markt für Heim-Photovoltaik betrug der Anteil des Solar Roof nach der Auswertung im vergangenen Jahr bei gegenüber 2021 kaum gesteigerter Gesamtleistung etwas über 0,1 Prozent und damit weniger als im Vorjahr. Auch in Kalifornien, wo nach den Daten die weitaus meisten Tesla-Dächer installiert werden, ging der Marktanteil von 2021 auf 2022 zurück.
Tesla dementiert, antwortet aber nicht
Für ganz 2022 hatte Tesla eine installierte Photovoltaik-Leistung von 348 Megawatt gemeldet. Schon das hätte bei angenommenen 10 Kilowatt pro Dach für 1000 davon pro Woche nicht ausgereicht. Nach den Woodmac-Daten machte das Solar Roof mit rund 12 Megawatt zudem nur einen kleinen Anteil der Gesamtleistung aus. Auf Twitter erklärte Tesla als Reaktion auf einen CNBC-Bericht über die Studie jedoch, die Angaben seien nicht korrekt, und zwar in erheblichem Maß. Anfragen des TV-Senders und anderer Medien hatte das Unternehmen nach deren Berichten zuvor nicht beantwortet, und auch auf Nachfragen von CNBC auf Twitter, welche Zahlen denn korrekt seien, reagierte es zunächst nicht.