Bild: Tesla (Symbolfoto)
Umsatz und bereinigter Gewinn pro Aktie sind bei Tesla im ersten Quartal 2024 noch etwas niedriger ausgefallen als von Analysten erwartet. Laut dem am Dienstagabend nach Börsenschluss veröffentlichten Quartalszahlen betrug der Umsatz 21,3 Milliarden Dollar, etwa 1 Milliarde Dollar weniger als zuletzt im Durchschnitt geschätzt. Der bereinigte Gewinn pro Aktie in Q1 2024 betrug 0,45 Dollar, während Analysten mit etwa 0,50 Dollar pro Tesla-Aktie gerechnet hatten. In dem Bericht hebt das Unternehmen hervor, im ersten Quartal 1 Milliarde Dollar in KI-Infrastruktur investiert zu haben.
1. Quartal bei Tesla finanziell schwach
Den Umsatz-Rückgang um 9 Prozent im Vergleich zu Q1 2023 erklärt Tesla mit im Durchschnitt niedrigeren Verkaufspreisen bei gesunkenen Elektroauto-Auslieferungen und mit negativen Währungseinflüssen. Positiv wirkten sich Wachstum in anderen Geschäften und eine höhere Anrechnung von FSD-Einnahmen aus. Der operative Gewinn verringerte sich um 56 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar, wozu Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie der Cybertruck-Hochlauf zusätzlich beitrugen. Die Kosten pro Elektroauto insgesamt sollen dagegen gesunken sein.
Der Bestand an liquiden Mitteln bei Tesla hat laut dem Finanzbericht zum ersten Mal seit vielen Quartalen abgenommen. Ende März 2024 belief er sich auf knapp 26,9 Milliarden Dollar, 6,5 Milliarden Dollar mehr als vor einem Jahr, aber 2,2 Milliarden Dollar weniger als vor drei Monaten. Der operative Cash-Zufluss in Q1 2024 betrug 0,2 Milliarden Dollar nach gut dem Zehnfachen vor einem Jahr. Nach Tesla-Angaben drückten erhöhte Lager-Bestände und Investitionen in KI-Infrastruktur den gesamten Cashflow ins Minus.
Trotz des finanziell insgesamt eher schwachen ersten Quartals gewann die Tesla-Aktie, die im Jahresverlauf zuvor gut 40 Prozent verloren hatte, nach der Veröffentlichung des Berichts merklich hinzu. Gegen 22.45 Uhr deutscher Zeit stand sie mit gut 8 Prozent im Plus bei Kursen oberhalb von 155 Dollar.
Produkt-Ausblick lässt Aktie steil steigen
Die positive Reaktion an der Börse dürfte mit dem Ausblick im hinteren Teil der Q1-Veröffentlichung zusammenhängen. Tesla habe die eigene Planung aktualisiert, um neue Modelle vor dem bislang dafür kommunizierten zweiten Halbjahr 2025 auf den Markt zu bringen, heißt es darin. Zu den neuen Fahrzeugen würden bezahlbarere Modelle zählen, die teils Aspekte einer Plattform der nächsten Generation und teils der aktuellen Elektroautos nutzen. Laut Tesla können sie auf denselben Linien produziert werden wie die bisherigen. Dadurch ergäben sich niedrigere Einsparungen als zuvor angenommen, aber es ermögliche eine kapitaleffizientere Steigerung der Produktion.
Mit diesen Angaben schafft Tesla mehr Klarheit, wie sie sich Analysten erst von der anschließenden Telefon-Konferenz mit dem Management erhofft hatten. Einen Bericht, laut dem das zuvor geplante Elektroauto für 25.000 Dollar auf Eis gelegt sei, hatte CEO Elon Musk als Lüge bezeichnet, ohne ins Detail zu gehen. Korrekt scheint nach den neuen Informationen zu sein, dass ein solcher Tesla zunächst nicht kommt – aber offenbar treten an seine Stelle neue Modelle auf der Plattform von Model 3 und Model Y. Die im März 2023 angekündigte neue „unboxed“-Produktionsweise wird nach den neuen Angaben bei einem speziellen Robotaxi eingesetzt.