Im Vorfeld der Veröffentlichung von Tesla-Geschäftszahlen für das erste Quartal 2024 mit anschließender Analysten-Konferenz haben Anleger am Montag ein weiteres Mal gezeigt, dass sie sich keine positiven Überraschungen davon erhoffen: Die Aktie setzte ihre Verlust-Reihe fort und schloss mit einem Minus von 3,4 Prozent bei 142,05 Dollar, gut 40 Prozent unter dem Niveau von Jahresbeginn. Am heutigen Dienstag (22.4.) nach US-Börsenschluss will Tesla die Q1-Daten bekannt geben und Fragen dazu von Analysten beantworten. Erwartet wird, dass der Gewinn des Elektroauto-Herstellers spürbar gesunken ist.
Noch keine Tesla-Prognose für 2024
Schon seit Anfang April ist bekannt, dass die Zahl der Tesla-Verkäufe in den ersten drei Monaten von 2024 niedriger war als als ein Jahr zuvor und im Vorfeld erwartet: Knapp 387.000 ausgelieferte Elektroautos bedeuteten einen Rückgang um rund 8,5 Prozent gegenüber Q1 2023. Seitdem sind die Börsen-Prognosen für die neuen Geschäftszahlen deutlich gesunken. Am Freitag erwarteten Analysten laut Marketwatch im Schnitt noch 0,49 Dollar bereinigten Gewinn pro Tesla-Aktie, nach 0,85 Dollar in Q1 2023 und 0,71 Dollar in Q4 2023.
Auch der Tesla-Umsatz im ersten Quartal des neuen Jahres dürfte niedriger ausgefallen sein als sowohl im selben Quartal vor einem Jahr als auch im Vorquartal. Im Durchschnitt erwartet wurden zuletzt gut 22 Milliarden Dollar. Das wäre rund 1 Milliarde Dollar weniger als zu Beginn von 2023 und läge etwa 3 Milliarden Dollar unter dem Umsatz-Rekordwert von 25,2 Milliarden Dollar, den Tesla Ende des Jahres erreicht hatte.
Neben Erläuterungen zu solchen Geschäftszahlen erwarten Analysten von der anschließenden Telefon-Konferenz einen Ausblick auf die weitere Entwicklung bei Tesla. Eine konkrete Volumen-Prognose für die nächsten Quartale hat das Unternehmen selbst bislang nicht gegeben, schrieb Anfang April aber von möglicherweise deutlich weniger Wachstum als im Vorjahr. Derzeit rechnen die meisten Analysten noch mit einer leichten Zunahme der Tesla-Auslieferungen in ganz 2024, einige aber bereits mit einem Rückgang.
Strategie-Wende zu Software und KI?
Zusätzlich verunsichert wurden Anleger im April von Berichten, laut denen Tesla die Entwicklung eines Elektroautos unterhalb von Model 3 und Model Y eingestellt hat. CEO Elon Musk sprach von Lügen, kündigte aber wenig später eine Robotaxi-Vorstellung im August und dann die Entlassung von mehr als 10 Prozent aller Tesla-Beschäftigten weltweit an. Manche Analysten sehen dahinter einen Strategie-Wechsel mit stärkerer Betonung von Software- und KI-Entwicklung statt weiterhin schnellem Wachstum im Elektroauto-Geschäft. Mit Fragen dazu nach der Q1-Veröffentlichung ist zu rechnen.