Bild: Tesla (Symbolbild)
Die vergangene Woche verlief für Tesla-Anleger nicht erfreulich. Am Montag erreichte die Aktie direkt nach dem Split im Verhältnis 5 zu 1 zwar noch ein neues Allzeit-Hoch von 502,49 Dollar, an den restlichen Tagen aber verlor sie trotz eines kleinen Gewinns am Freitag zusammen mehr als 15 Prozent. Nach Börsen-Schluss stellte sich zudem heraus, dass Tesla anders als weithin erwartet noch nicht in den Aktien-Index S&P 500 aufgenommen wird, was für noch mehr Verluste sorgte. Doch wie sich am Dienstag zeigte, könnte die jüngste Tesla-Schwäche an der Börse auch damit zusammenhängen, dass in den vergangenen Tagen viele neue Aktien auf den Markt gekommen sind.
Aktien im Tesla-Auftrag verkauft
Denn in einer offiziellen Börsen-Meldung teilte Tesla vor dem Start in den ersten US-Handelstag der Woche (am Montag war dort Feiertag) mit: Die Kapital-Erhöhung auf Vorrat, die am Dienstag zuvor angekündigt worden war, ist bereits abgeschlossen. Also haben Banken im Auftrag von Tesla die vollen 5 Milliarden Dollar an neuen Aktien an große Kunden verkauft, die dafür vorgesehen waren.
Anders als sonst bei großen Unternehmen und hohen Summen üblich, erfolgte diese Kapital-Erhöhung nicht im Block zum selben vorab ausgehandelten Preis für alle Käufer neuer Aktien, sondern „at the market“. Tesla nannte also nur das potenzielle Gesamt-Volumen und behielt sich vor, neue Aktien über die Broker innerhalb selbst festgelegter Zeit- und Kurs-Fenster anzubieten oder auch nicht.
Tesla-Beobachter lagen falsch
Beobachter hatten zuvor spekuliert, Tesla wolle damit einen Aktien-Puffer schaffen, um Kurs-Kapriolen nach der Aufnahme in den S&P 500 entgegenzuwirken. Doch damit lagen sie ebenso falsch wie bislang mit der Grund-Annahme, dass Tesla überhaupt in den Index kommt – was sich allerdings jederzeit ändern kann. Dass Tesla innerhalb weniger Tage neue Aktien für 5 Milliarden Dollar unterbringen konnte, zeigt auf der anderen Seite, wie beliebt die Aktie auch auf ihrem immer noch hohen Niveau ist.
Wie gelegentlich nach oben hat die Börse mit den Verlusten während der Kapital-Erhöhung rechnerisch nach unten übertrieben: Die neuen Aktien für 5 Milliarden Dollar gingen mit einem Rückgang der gesamten Tesla-Kapitalisierung um rund 70 Milliarden Dollar einher. Auch als am Dienstag vor US-Börsenstart bekannt wurde, dass die neuen Aktien schon komplett verkauft sind, kam es zunächst nicht zu einer Trendwende beim Tesla-Kurs.