Schon die Ankündigung eines Splits im Verhältnis 1 zu 5 Mitte August hatte die Aktie von Tesla erheblich in Schwung gebracht, an diesem Montag wurde der Schritt vollzogen, und die Aktie legte bis Börsen-Schluss weitere 12,5 Prozent auf knapp 500 Dollar (etwa 2500 Dollar vor der Teilung) zu. Der Tesla-Chef und -Großaktionär Elon Musk wurde dadurch zum drittreichsten Menschen der Welt vor dem Facebook-Gründer Mark Zuckerberg und nur noch hinter Bill Gates sowie Jeff Bezos. Aufgrund des hohen Interesses an Tesla und Apple, dessen Aktien am Montag ebenfalls geteilt wurden, hatten viele US-Anleger sogar Probleme mit ihren Online-Brokern. Aktualisierung: Und am Dienstag vor Handelsstart gab Tesla bekannt, neue Aktien im Wert von bis zu 5 Milliarden Dollar auszugeben.
Tesla und Apple überfordern Broker
Am Dienstag setzte Tesla seine Aufwärtsbewegung vorbörslich und damit auch an europäischen Handelsplätzen zunächst fort. Der Kurs übersprang sogar die runde Marke von 500 Dollar und lag gegen Mittag bei 532 Dollar, was einem Börsen-Wert von Tesla von insgesamt nahezu einer halben Billion Dollar entspricht. Eine höhere Markt-Kapitalisierung haben nur noch wenige Unternehmen weltweit. Das Vermögen von Teslas CEO Musk wurde von Bloomberg schon nach den Gewinnen von Montag auf rund 115 Milliarden Dollar geschätzt. Reicher waren nur noch Bill Gates und Jeff Bezos, dessen Amazon-Vermögen sogar über 200 Milliarden Dollar liegt.
Der Börsen-Dienst thestreet.com berichtet über den Handel am Montag unterdessen, dass Interesse an Tesla-Aktien sei so groß gewesen, dass Anleger bei mehreren Privatkunden-Brokern in den USA Verzögerungen oder Ausfälle erlebten. Hinzu kam noch, dass bei Apple am selben Tag ein Aktien-Split im Verhältnis 4 zu 1 vollzogen wurde. Beide Unternehmen mit ihren modernen Produkten sind auch bei Privatanlegern beliebt. Auch Apple gewann am Montag merklich hinzu, aber anders als Tesla nicht zweistellig. Die Markt-Kapitalisierung des Computer- und Smartphone-Herstellers liegt bereits bei mehr als zwei Billionen Dollar.
Kommt Tesla in den Index S&P 500?
Eine weitere wichtige börsentechnische Entwicklung für Tesla könnte die Aufnahme in den Index S&P 500 sein, mit der seit der Bekanntgabe des vierten Quartalsgewinns in Folge in diesem Juli gerechnet wird. Ein Billionen-Vermögen ist in Fonds und ETFs investiert, die lediglich diesen Index nachbilden, Tesla also kaufen müssten, wenn die Aktie aufgenommen wird. Feste Termine oder Regeln dafür gibt es nicht. Aber je länger Tesla außerhalb des S&P 500 steigt, desto weniger bildet der Index wie vorgesehen die Entwicklung der wichtigsten Aktien an US-Börsen ab.
Aktualisierung: Am Dienstag kündigte Tesla zudem erneut eine Kapitalerhöhung an, allerdings nicht in der gewohnten Form: Bis zu 5 Milliarden Dollar weiteres Kapital könnten über eine Vereinbarung mit mehreren Großbanken in die Kassen kommen, mit denen Tesla vereinbart hat, dass sie zusätzliche Aktien auf den Markt bringen. Dies geschieht aber nicht sofort und in vollem Umfang, sondern nur auf Anforderung von Tesla bis zu dem genannten Betrag, und kann jederzeit beendet werden, heißt es in einer Börsen-Mitteilung. Die Kapitalerhöhung auf Vorrat könnte deshalb aktiviert werden, wenn Tesla tatsächlich in den S&P 500 kommt: Mit dem zusätzlichen Aktien-Angebot könnte die dann einsetzende Zwangsnachfrage von Index-Fonds zumindest zum Teil gedeckt werden.