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„Besser als befürchtet“: Knapper Rekord bei Tesla-Auslieferungen in Q1 laut Banken positiv

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Bild: teslamag.de

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Wenn ein Autohersteller im ersten Quartal eines Jahres seine Verkäufe gegenüber dem Rekord zum Ende des Vorjahres weiter steigert, muss das nicht für Begeisterung bei Anlegern sorgen: An der Börse kommt es auf den Vergleich zu den vorherigen Erwartungen an, und so waren sich Beobachter zunächst nicht sicher, wie Zahlen von diesem Samstag zu bewerten sind: Tesla meldete 310.048 Auslieferungen für das erste Quartal 2022. Das waren zwar noch einmal rund 1500 mehr als Ende 2021, lag aber am unteren Ende des Prognose-Konsens. Dennoch – und trotz einer anhaltenden Produktionspause in China – reagierte die Tesla-Aktie am Montag im vorbörslichen Handel positiv.

Q1 laut Tesla-Chef außergewöhnlich schwierig

Zunächst hatten Analysten nach dem unerwartet deutlichen Rekord von 308.600 Tesla-Auslieferungen in Q4 2021 mit einem weiteren Traumquartal gerechnet. Mitte März aber musste die Gigafactory in China wegen neuer Corona-Lockdown zunächst für zwei Tage schließen und ab Ende des Monats erneut. Bei der Produktion machte sich das im ersten Quartal dieses Jahres deutlicher bemerkbar als bei den Auslieferungen: Tesla stellte 305.407 neue Elektroautos her, gut 400 weniger als im letzten Viertel von 2021.

Bis direkt vor der Veröffentlichung der Q1-Zahlen am Samstag war der Analysten-Konsens auf etwa 310.000 Tesla-Verkäufe abgerutscht. Je nachdem, welche Häuser man darin berücksichtigt, war er sogar etwas höher und wurde insofern leicht verfehlt. Im vorbörslichen US-Handel legte die Tesla-Aktie am Montag zunächst zeitweise knapp 2 Prozent zu. Dabei wurde ebenfalls am Wochenende zusätzlich bekannt, dass die Produktion in China zunächst weiter nicht wieder starten kann.

Die ersten Tesla-Zahlen für 2022 seien „besser als befürchtet“ gewesen, schrieb der Analyst Dan Ives von Wedbush Securities schon ein einer Twitter-Einschätzung am Samstag. Viele Anleger einschließlich seines eigenen Instituts hätten unterschätzt, wie sehr Tesla in den letzten zwei Wochen des Quartals mit Logistik- und Lieferketten-Problemen zu kämpfen gehabt habe, erläuterte er später. Darauf hatte zwischendurch auch CEO Elon Musk hingewiesen: Das Quartal sei wegen Lieferketten-Störungen und der Corona-Politik in China „*außergewöhnlich*“ schwierig gewesen, erklärte er.

Anderen Analysten war das schon vorher aufgefallen. Piper Sandler sagte wegen Corona-Sperren sowie weniger Arbeitstagen in China zuletzt sogar nur 294.000 verkaufte Teslas im ersten Quartal 2022 voraus, erinnerte die Bank am Sonntag in einem Kurzkommentar, der auf Twitter veröffentlicht wurde. Ihre Erwartungen hat Tesla also klar übertroffen, und auch die tägliche Produktion war laut der Studie höher als in Q4 2021: Damals seien es 3324 Einheiten pro Tag gewesen und jetzt 3393 pro Tag.

Deutsche Model Y mit Transporter geliefert

Tesla hat aus seinen bestehenden Fabriken also erneut mehr herausgeholt – wobei die Zahl für Q1 schon einige Dutzend bis hundert Model Y Performance aus der deutschen Gigafactory enthalten dürfte, die nach dem offiziellen Auftakt in der vorletzten März-Woche (s. Foto oben) ausgeliefert wurden. Für mehrere davon wählte Tesla nach Meldungen in Foren eine teure Methode, die wohl zeigt, dass es sehr eilig damit war: Die Model Y wurden den Kunden teils noch in den letzten Minuten des Monats per Transporter nach Hause gebracht, im April aber war erst einmal Schluss damit.

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