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Musk an Manager: Wer bleiben will, muss widersprechen, nachfragen oder umsetzen

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Bild: Tesla (Elon Musk mit Roboter-Figur beim KI-Tag im August)

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Immer wieder werden interne E-Mails bekannt, die Tesla-CEO Elon Musk an die gesamte Belegschaft verschickt – bei inzwischen mehr als 100.000 Beschäftigten weltweit ist das auch nicht weiter überraschend. In vielen Fällen ging es dabei bislang um Aussagen zu nahenden Quartalsenden und Motivation zu vollem Einsatz an den verbleibenden Tagen. Anfang Oktober wiederum tauchte eine E-Mail auf, in der er wie zur Belohnung für das hervorragende dritte Quartal Musik-Hören bei der Arbeit für Tesla in Fremont erlaubte. Jetzt hat der Sender CNBC eine weitere Musk-Post aus dieser Zeit veröffentlicht, in der er eine eher strenge Seite zeigt.

Musk mit 3+1 Optionen für Manager

Die Musik-Mail von Musk im Oktober fand kurz darauf über Twitter ihren Weg in die Öffentlichkeit, übermittelt von dem dort bekannten Tesla-Beobachter @SawyerMerritt. Darin erklärte der CEO, er sei gefragt worden, ob es in Ordnung sei, bei der Arbeit in Fremont einen Ohrhörer zu tragen, wenn das andere Ohr für Durchsagen und Kollegen frei bleibt. Das unterstütze er sehr, schrieb Musk dazu, und erlaubte auch Lautsprecher mit Musik für alle, wenn Einigkeit über die Auswahl bestehe.

Diese E-Mail scheint mit einiger Verspätung auch dem Börsen-Sender CNBC zugegangen zu sein, denn am vergangenen Freitag berichtete er darüber und veröffentlichte sie im Volltext; der Inhalt deckt sich mit dem, was @SawyerMerritt zuvor auf Twitter wiedergegeben hatte. Doch CNBC bekam und veröffentlichte noch eine zweite Musk-Mail, die nach dem darin angegebenen Datum einen Tag später kam – offenbar ebenfalls an alle bei Tesla, aber inhaltlich nur an Führungskräfte gerichtet. @SawyerMerritt zog daraufhin mit Bildschirm-Fotos derselben E-Mail nach, sodass sie wohl als authentisch gelten kann.

Darin erklärt der Tesla-Chef, dass Manager nur drei Optionen hätten, wenn er ihnen per E-Mail explizite Anweisungen erteile. Entweder sollen sie ihm erklären, warum er damit falsch liege – das könne durchaus vorkommen, betont Musk. Zweitens könnten sie nachfragen, wenn die Anweisung für sie nicht eindeutig genug sei. Oder sie könnten sie umsetzen. Wenn sich eine Führungskraft für keine dieser drei Möglichkeiten entscheide, werde sie gebeten, sofort zurückzutreten, zeigt der Tesla-Chef deutlich Konsequenzen auf, bevor er sich mit „Danke, Elon“ verabschiedet.

Tesla-Chef will nicht ignoriert werden

Vor allem in einer verkürzten Form, in der nur die Alternative „umsetzen oder gehen“ blieb, wurde das zum Teil als frühkapitalistisch oder jedenfalls übertrieben hart kritisiert. Musk-Anhänger hielten dem entgegen, dass es eigentlich in jedem Unternehmen so laufen müsse. Denn Anweisungen einfach zu ignorieren, sei keine akzeptable Möglichkeit, und nichts anderes habe der CEO mit seiner Mail zum Ausdruck bringen wollen. Eine interessante Frage bleibt aber, welche seiner Führungskräfte der Tesla-Chef im Sinn hatte, als er glaubte, das in einer E-Mail an alle klarstellen zu müssen.

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