Website-Icon Teslamag.de

Feuer neben Tesla-Baustelle: Gruppe bekennt sich zu Brandanschlag auf Strom-Versorgung

tesla giga berlin lagerhalle umriss batterie

https://www.youtube.com/channel/UCV0ha4hBAhx_n4HAo6LaOBg

Bild: Baustelle für Tesla-Gigafactory im April 2021 (Foto: Tobias Lindh)

Anzeige

Nicht alle Bewohner der Gegend um die entstehende Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin unterstützen das Projekt, und auch überregional setzen sich manche Personen und Verbände dagegen ein. Außer Demonstrationen gab es zu einem frühen Zeitpunkt der Arbeiten auch schon Baum-Besetzungen gegen Tesla, doch alle bisherigen Anti-Aktionen konnten als friedlich durchgehen. Jetzt könnte sich das geändert haben: In der Nacht auf diesen Mittwoch wurde versucht, Stromleitungen zur Versorgung der Tesla-Baustelle in Brand zu setzen. Aktualisierung: Später am selben Tag tauchte ein Bekennerschreiben auf.

Stromzufuhr für Tesla brannte

Von dem Brand berichtete am Mittwoch unter anderem der RBB unter Berufung auf Angaben der Polizei. Demnach wurde die Feuerwehr gegen 2.40 Uhr von ihr über ein brennendes Stromkabel ungefähr 500 Meter von dem Gigafactory-Gelände entfernt informiert. Es soll oberirdisch verlegt und armdick sein und unter anderem die Tesla-Baustelle versorgen. Nach Angaben eines Beschäftigten sei dort teilweise der Strom ausgefallen. Die Polizei teilte laut RBB mit, das Kabel sei beschädigt, aber noch funktionsfähig.

Am Mittwochmittag äußerte sich die Polizei Brandenburg auf Twitter direkt über den Vorfall – und hatte schon Informationen, die für eine Brandstiftung und somit wohl einen Anschlag gegen das Tesla-Projekt sprechen: Nach „ersten Erkenntnissen“ hätten Unbekannte die Stromkabel beschädigt, schrieb sie. Die Spurensicherung vor Ort sei noch im Gang.

Aktualisierung: Ungefähr zeitgleich tauchte auch ein Bekenner-Schreiben zu dem Brand im Internet auf. Der oder die Verfasser bezeichnen sich als Vulkangruppe und erklären, in der Nacht die Stromversorgung für die Gigafactory „gekappt“ zu haben. Tesla sei weder grün noch ökologisch noch sozial, sondern „ein Konzern, der weltweit Raubbau betreibt“. In dem Schreiben werden also Motive wiederholt, die schon in Zusammenhang mit den Baum-Besetzungen zu lesen waren, dieses Mal auch auf Englisch. Im Juli 2020 wurde zudem in Berlin ein Tesla Model 3 in Brand gesetzt, und hinterher hieß es, das sei ein Anschlag gegen grünen Kapitalismus gewesen.

Welches Ausmaß der Zwischenfall hatte, ließ sich nach den bislang bekannten Informationen schwer abschätzen. Der RBB veröffentlichte ein aus großer Entfernung aufgenommenes Foto, das nach einem recht begrenzten Brand aussieht. Nach Angaben der Polizei ergriff das Feuer auch ein Stück Waldboden, bevor es gelöscht wurde, laut Bild-Zeitung sechs bis sieben Quadratmeter groß. Dass der Strom, wenn überhaupt, nur kurz ausfiel, spricht dafür, dass zumindest die Folgen überschaubar blieben.

20 Beamte und Spürhund ermitteln

Dennoch waren laut dem RBB-Bericht die Ermittlungen am Mittwoch intensiv. Ein Polizei-Sprecher habe eine Brandstiftung nicht ausgeschlossen und informiert, dass der brandenburgische Staatsschutz hinzugezogen worden sei, also die Einheit, die sich mit politischen Straftaten befasst. Auch Beamte des Landeskriminalamts seien beteiligt, sodass insgesamt etwa 20 Personen ermitteln würden. Brandexperten suchten nach den Angaben am Mittwoch nach Spuren möglicher Tatverdächtiger, auch mit einem Spürhund.

Anzeige
Die mobile Version verlassen