Bild: @Gf4Tesla
Für seine diesjährige Hauptversammlung hat Tesla eine komplett virtuelle Form gewählt – das Aktionärstreffen findet nach aktuellen Informationen in der neuen Gigafactory im US-Bundesstaat Texas statt, kann aber nur im Internet verfolgt werden. Deutlich mehr echtes Publikum als zunächst erwartet soll es jetzt dagegen bei einer Tesla-Veranstaltung in Deutschland zwei Tage später geben: der „Gigafactory Berlin-Brandenburg County Fair“, von der es zunächst hieß, maximal 3500 Personen könnten sie besuchen.
9000 Personen gleichzeitig bei Tesla
Gegenüber dieser ersten Angabe hat sich die Größe der auch als Giga-Fest bezeichneten Tesla-Veranstaltung auf dem Gelände der deutschen Gigafactory bei Berlin soeben fast verdreifacht: 9000 Besucher werde der Landkreis für den 9. Oktober zulassen, sagte laut einem Bericht der B.Z. dessen Sprecher. Tesla habe eine Ausnahme-Genehmigung dafür beantragt, und die wolle die Kreisverwaltung genehmigen. Ebenso liege ein Ausnahme-Antrag dafür vor, überhaupt ein Fest in einem (teilweisen) Wasserschutzgebiet wie dem Gigafactory-Gelände auszurichten, der ebenfalls genehmigt werden solle.
Dass voraussichtlich nur 3500 Besucher zu dem Giga-Fest würden kommen können, hatte Mitte September Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach mitgeteilt. Das war gleichzeitig die erste amtliche Bestätigung für das von Tesla-Chef Musk einen Monat vorher angekündigte Event. Doch die Information vom Minister enthielt neben der niedrigen Zahl noch einen weiteren Dämpfer für Gigafactory-Neugierige von weiter weg: Wegen der begrenzten Kapazität sollten laut Steinbach ausschließlich Berliner und Brandenburger kommen können.
Ob es jetzt wirklich exklusiv die lokale Bevölkerung wird oder nur prioritär, ist immer noch nicht ganz klar. CEO Musk hatte zunächst von ihrer Bevorzugung gesprochen, Steinbach sagte dann ausschließlich, und auf der neuen Tesla-Seite zur Voranmeldung für das Giga-Fest steht beides. Registrieren kann sich dort jedenfalls weiterhin jeder, das allerdings nur noch bis diesen Donnerstag. Und nachdem die Maximal-Zahl zwischendurch schon auf 5000 nach oben korrigiert worden war, würden mit den jetzt genannten 9000 Personen die Chancen für Auswärtige auf eines der Tesla-Tickets zumindest steigen. Zudem soll es dabei offenbar gar nicht bleiben: Laut B.Z. Könnten am 9. Oktober zwischen 10 Uhr und 19 Uhr insgesamt 27.000 Menschen auf das Gigafactory-Gelände kommen, wenn sie jeweils nur drei Stunden bleiben.
Generalprobe für Gigafactory-Logistik
Minister Steinbach hatte seine erste Angabe von 3500 damit begründet, dass aktuell etwa so viele Personen täglich auf der Baustelle tätig seien. Wenn jetzt 9000 auf einen Schlag zugelassen werden, bedeutet das, dass Tesla und der Region schon einmal eine Art Logistik-Generalprobe für den späteren Betrieb bevorsteht. Erste Straßen um das noch auf einem Baufeld stehende Hauptgebäude herum wurden laut Beobachtern in den letzten Tagen angelegt (s. Foto oben). Am Ende der ersten Ausbaustufe soll die deutsche Gigafactory in mehreren Schichten 12.000 Personen beschäftigen. Bislang wurde sie mit Vorab-Genehmigungen gebaut, eine endgültige Zulassung ist frühestens nach Abschluss des laufenden Verfahrens zur Öffentlichkeitsbeteiligung Mitte Oktober möglich.