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Behörde lernt dazu: Tesla-Fahrer können trotz Rekuperation Führerschein-Prüfung bestehen

Tesla-Model-3

Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Ende November hat eine Prüferin der kalifornischen Verkehrsbehörde DMW einen Teenager durchfallen lassen, der mit einem Tesla Model 3 zur Führerschein-Prüfung angetreten war – nicht weil er einen echten Fehler machte, sondern weil das Elektroauto durch Rekuperation auch ohne Betätigen der Bremse langsamer wird. Das ist eigentlich ein praktisches und stromsparendes Feature und bei den meisten Elektroautos selbstverständlich, aber die Prüferin verweigerte dem 16-Jährigen den Führerschein mit der Begründung, er habe nicht selbst gebremst, berichtet der lokale TV-Sender Kpix. Es war nicht der erste Fall dieser Art – könnte aber der letzte gewesen sein.

Prüferin stoppt Teenager im Tesla

Dass kalifornische Prüflinge im Tesla oder einem anderen rekuperierenden Auto jetzt nicht mehr praktisch automatisch durchfallen können, haben sie laut dem Bericht dem Vater des Teenagers zu verdanken. Der wandte sich an das DMV, nachdem sein Sohn mit dem Model 3 keinen Führerschein bekommen sollte. Dabei hatte der in der Prüfung nach eigener Erzählung alles richtig gemacht. Die Prüferin soll aber von Anfang an bemängelt haben, dass das Elektroauto ohne Bremsen langsamer wurde. Letztlich habe sie ihn an den Straßenrand fahren lassen und im Prüfprotokoll festgehalten, er habe nicht selbst gebremst.

In einem Gespräch mit dem Vater hat die Prüferin ihre negative Entscheidung begründet, wie Kpix weiter berichtete: Um zu bestehen, hätte der Sohn zeigen müssen, dass er in der Lage ist, seinen Fuß vom Strom- auf das Bremspedal zu bewegen, erklärte sie laut dem Vater. Seinem Einwand, dass ein Tesla sehr schnell langsamer werden kann, wenn man ganz vom Strom geht, habe sie kein Gehör geschenkt. Dem Sohn soll die DMV-Vertreterin empfohlen haben, beim nächsten Versuch lieber ein Auto mit richtigem Motor zu nehmen.

Späte DMV-Anweisung zu Elektroautos

Das wird allerdings nicht nötig sein, denn der Vater wandte sich an das DMV, um die Entscheidung anzufechten. Auf Nachfrage von Kpix teilte die Behörde dann mit, das Prüfprotokoll sei noch einmal neu bewertet worden, mit dem Ergebnis, dass der Teenager bestanden habe. Der Führerschein werde bald per Post eintreffen. Und nicht nur das: Wie das DMV weiter wissen ließ, erging eine Aufforderung an das eigene Personal, Bremsen durch Rekuperation nicht als Fahrfehler zu bewerten.

Damit hat es sich allerdings viel Zeit gelassen. Denn laut einem Bericht des Blogs Teslarati ließ eine DMV-Prüferin schon in diesem August einen Tesla-Fahrer mit einer ähnlichen Begründung durchfallen. Damals teilte die Behörde mit, sie arbeite daran, die eigenen Prüfer über rekuperierendes Bremsen und dessen Bedeutung zu informieren. Bis zu der Intervention des Vater des zunächst gescheiterten 16-Jährigen im Tesla schien das aber nicht umfassend gelungen zu sein.

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