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Behörden verzögern ersten Orbital-Start mit Starship – Musk bittet um Unterstützung

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Bild: SpaceX

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Schon Anfang August stand die größte und stärkste Rakete der Welt, Starship-Oberstufe und -Booster, einmal komplett auf dem Startpad von SpaceX im texanischen Boca Chica. Seither blieb der lang ersehnte erste Orbitalflug allerdings aus – insbesondere wegen behördlicher Anforderungen. Zudem begann die Luftfahrtbehörde FAA jetzt eine Umweltprüfung für die Pläne von SpaceX an dem Standort. CEO Elon Musk bat auf Twitter um Unterstützung in dem Verfahren: „Die Zukunft der Menschheit auf Mond, Mars und darüber hinaus hängt davon ab“, schrieb er.

Verfahren wie für deutsche Tesla-Fabrik

SpaceX, Musks zweites Milliarden-Unternehmen neben Tesla, arbeitet seit Jahren an dem Raketensystem Starship, das Menschen zum Mars bringen soll. Bis zu diesem Frühjahr vollführte die Oberstufe Testflüge bis in gut 10 km Höhe. Die FAA hatte diese Flüge auf Basis früherer Überprüfungen erlaubt. Nun aber soll, als nächster großer Schritt, die ganze Rakete in den Orbit fliegen. Unter- wie Oberstufe sollen in Zukunft nach getaner Transport-Arbeit wieder in Boca Chica landen, mit Hilfe des revolutionären Greifmechanismus „Mechazilla“ am Startturm.

In dem FAA-Papier heißt es, durch bestimmte Maßnahmen könne man mögliche Schäden für die Luft- und Wasserqualität, Lärm- und optische Belastungen abwenden. Allerdings wurde auch der Fish and Wildlife Service eingeschaltet, eine dem US-Innenministerium unterstellte Behörde, die sich um den Erhalt der Artenvielfalt kümmert. Auch von dieser Seite könnte es Verzögerungen oder weitere Auflagen geben. Ein wenig erinnert das an den Bau der Gigafactory von Tesla im deutschen Grünheide, der ebenfalls ein kompliziertes Genehmigungsverfahren erfordert.

Schließlich geht die FAA momentan von maximal 20 suborbitalen und höchstens fünf orbitalen Starship-Testflügen pro Jahr aus. Musk hat allerdings schon von deutlich häufigeren Starts gesprochen – und dafür müsste es laut FAA eine weitere Prüfung geben. Höhere Startraten sind notwendig, wenn das Starship in den kommenden Jahren auf maximale Zuverlässigkeit und Sicherheit ausgelegt werden soll. Schließlich sollen laut letzten Plänen von Musk schon ab 2026 hunderte Menschen damit zum Mars fliegen.

Tesla als SpaceX-Finanzierung

Vor diesem Hintergrund scheint der erste Starship-Orbitalflug nicht vor Jahresende realistisch. In einem Interview zeigte sich der SpaceX-Chef jüngst besorgt darüber, dass das Zeitfenster für die Besiedlung des Mars nur klein sei. Die Innovationsgeschwindigkeit in Boca Chica ist nach seinen Angaben extrem hoch. Dieses Tempo müsse gehalten werden, wenn in den nächsten Jahren und Jahrzehnten der Auftakt zur „multiplanetaren Existenz“ der Menschheit gelingen soll. Dieses Ziel treibt Musk seit vielen Jahren an, und er hat erklärt, dafür später seinen mit Hilfe von Tesla verdienten Reichtum dafür einsetzen zu wollen.

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