Bild: Marques Brownlee
Nach einer Unterbrechung seit Mitte des Monats dürften in dieser Woche die US-Auslieferungen des aufgefrischten Tesla Model S weitergehen – und damit werden mehr Kunden die Möglichkeit bekommen, sich mit dessen ungewohnter Bedienung vertraut zu machen. Schon seit der Präsentation im Januar sorgt die Tatsache für Diskussionen, dass Tesla statt eines Lenkrads einen nur unten verbundenen Doppel-Knüppel namens Yoke wie in einem Rennwagen verbaut und auf Blink- und Gang-Hebel ganz verzichtet. Nach einem Test eines neuen Model S Plaid wünschte sich ein bekannter YouTuber jetzt Änderungen daran und ein normales Lenkrad – bekam aber zumindest mit Blick auf den zweiten Punkt eine direkte Absage von CEO Elon Musk.
„Model S Plaid absurd schnell – aber das Yoke“
Marques Brownlee ist professioneller Frisbee-Spieler und betreibt einen Youtube-Kanal zu Technologie-Themen mit 14 Millionen Abonnenten, für den er schon einmal Musk in der Tesla-Fabrik in Fremont interviewt hat. In seinem neuesten Video erzählt er von seinen ersten Eindrücken mit dem Model S Plaid, das er sich nach etwas Zögern jetzt doch gekauft habe. Und erst einmal hat Brownlee ein dickes Lob: Der schlichte Tesla-Innenraum gefalle ihm sehr gut, auch wenn das immer noch Geschmackssache sei, sagt er – aber Verarbeitung und Materialien seien viel besser als früher.
Auch sonst zeigt sich der YouTuber mit der Anschaffung zufrieden. Es sei kaum zu glauben, aber vor allem bei der Beschleunigung aus höheren Geschwindigkeiten lasse der Plaid-Tesla selbst das frühere Model S Performance langsam erscheinen, sagt er. Noch schneller wurde nach seinen Angaben auch die Reaktion des Bildschirms auf Eingaben. Und so ist er von seinem neuen Elektroauto offenbar restlos überzeugt – wenn da nur nicht das Lenk-Rechteck wäre.
„Das Plaid Model S ist absurd schnell. Und besser verarbeitet als je zuvor. Aber dieses Yoke“, lautet in diesem Sinn die Beschreibung zu dem Video. Die konkrete Kritik im Beitrag bezieht sich dann weniger auf das Lenk-Rechteck an sich, sondern auf die Touch-Flächen darauf, mit denen Blinker und Hupe betätigt werden. Hier wären ihm physische Knöpfe und eine klassische Hupen-Bedienung in der Mitte lieber gewesen, sagt Brownlee. Am Yoke selbst stört ihn hauptsächlich, dass dessen rechte Seite die Sicht auf den linken Rand des Zentral-Bildschirms beeinträchtigt. Ansonsten müsse sich wohl nur das Muskel-Gedächtnis an die ungewohnte Form und fehlende Geschlossenheit oben gewöhnen, fasst er zusammen.
Musk schließt normales Lenkrad von Tesla aus
Zumindest diese Mühe würde er sich trotzdem gern ersparen, wie Brownlee später in einer Twitter-Diskussion zu erkennen gab: Wenn jemand eine gute Yoke-Ergänzung aus Carbon anbiete, würde er sie sofort kaufen, schrieb er. Doch von Tesla selbst wird es bis auf Weiteres jedenfalls kein normales Lenkrad für das Model S (und dann wohl auch für das aufgefrischte Model X) zu bekommen sein. Nicht zum ersten Mal wurde CEO Musk nach dem Brownlee-Bericht danach gefragt, und dieses Mal antwortete er. Mehr als ein kurzes „No“ ohne weitere Erklärungen hatte er dazu aber nicht zu sagen.