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Bericht: Tesla kauft zehntausende Tonnen Nickel aus Community-Mine in Neukaledonien

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Bild: Nickel-Abbaugebiet in Neukaledonien (Foto: Prony Resources)

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Neukaledonien ist nicht einmal ein richtiges Land, weil sich seine Bevölkerung schon zweimal gegen eine Unabhängigkeit von der früheren Kolonialmacht Frankreich aussprach. Aber auf dem Gebiet der Inselgruppe mit rund 300.000 Einwohnern im Pazifik neben Australien sollen 25 Prozent der weltweiten Nickel-Vorkommen und 10 Prozent der belegten Reserven zu finden sein. Das verleiht ihm eine zentrale Stellung für die begonnene Elektroauto-Revolution, für deren Akkus heute in den meisten Fällen Nickel benötigt wird. Tatsächlich engagierte sich Tesla dort schon seit diesem März als Berater einer Mine und nahm ihr auch Material ab. Und jetzt wurde laut Berichten die massenhafte Lieferung von Nickel aus Neukaledonien über mehrere Jahre vereinbart.

Tesla größter Kunde lokaler Firma

Tesla habe mit der lokalen Rohstoff-Firma Prony Resources den Kauf von 42.000 Tonnen Nickel vereinbart, berichtete am Mittwoch unter anderem Business Hala aus Australien. Laut einem Material-Experten wird Tesla in diesem Jahr rund 30.000 Tonnen in den Batterien seiner Produkte nutzen, heißt es in dem Bericht weiter. Die Produktion von Prony in Neukaledonien werde in diesem Jahr rund 22.000 Tonnen erreichen und solle bis 2024 auf 44.000 Tonnen verdoppelt werden.

Die größte Nickel-Mine in dem Sonder-Gebiet gehörte zuvor dem Rohstoff-Riesen Vale und Frankreich. Ende 2020 sollte sie an eine Schweizer Handelsfirma verkauft werden, doch das führte zu intensiven Protesten, wie die BBC berichtete. Letztlich ging die Mehrheit an drei neukaledonische Provinzen und die lokale Bevölkerung, und Tesla stieg als technischer und industrieller Berater ein.

Mit der neuen Vereinbarung werde Tesla zum mit Abstand größten Kunden, sagte laut einem Bericht von Reuters jetzt der Chef von Prory Resources. Die genannten 42.000 Tonnen seien zudem nur eine Richtgröße. Die vorgesehene Laufzeit für den Liefer-Vertrag und weitere Details dazu wollte der CEO nicht nennen. Zunächst sei geplant, das Nickel aus Neukaledonien in der Lieferkette für Tesla-Batterien in Asien zu verwenden, sagte er laut Reuters.

Nickel nur für beste Batterien

Nickel wird in den leistungsfähigsten Elektroauto-Batterien von heute verwendet und ist laut Tesla-Chef Musk ähnlich selten und deshalb teuer wie Kobalt. Seine relative Bedeutung geht bereits zurück, weil angeführt von Tesla und China zunehmend auch LFP-Batterien ohne diese beiden knappen Rohstoffe verwendet werden. Etwa zwei Drittel der bei Tesla verbauten Kapazität soll laut Musk in Zukunft auf dieser Chemie basieren. Doch bei den besten Batterien im selbst entwickelten 4680-Format will Tesla auf einen hohen Nickel-Anteil setzen – und scheint bei diesem Teil seiner Rohstoff-Herausforderung mit dem Neukaledonien-Deal jetzt deutlich weitergekommen zu sein.

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