Bild: Tesla
Zusammen mit Panasonic produziert Tesla nicht nur Batterien für Elektroautos, sondern auch Solarzellen – in einer Fabrik im US-Bundesstaat New York, die durch die Übernahme von SolarCity im Jahr 2016 in den Besitz von Tesla gekommen ist. Nach den ursprünglichen Plänen sollten dort ab 2019 genügend Solarzellen für 1 Gigawatt Leistung pro Jahr produziert werden, unter anderem für neuartige Dachziegel mit eingebauter Photovoltaik, die Tesla im Jahr 2016 vorgestellt hatte. Doch von einer Massenproduktion der Ziegel ist bislang nichts zu sehen. Und wie jetzt eine Nachrichtenagentur berichtet, verwendet Tesla den Großteil der in der Fabrik hergestellten Zellen nicht einmal für andere Produkte selbst.
Stattdessen, so meldet Reuters, werden die meisten Solarzellen aus der auch Gigafactory 2 (GF2) genannten Fabrik ins Ausland exportiert. Dies gehe aus Dokumenten hervor, die der Agentur vorgelegen hätten. Ein Mitarbeiter der Fabrik habe zudem gesagt, Tesla habe nur vereinzelt Zellen vom Partner Panasonic gekauft. Ebenso verkauft Panasonic viele herkömmliche Module aus der GF2 statt an Tesla an andere Abnehmer, hatte Reuters schon im August 2018 berichtet.
Seit SolarCity durch die Übernahme zum Tesla-Bereich Energy wurde, steckt dieses Geschäft in der Krise – manche sagen allerdings auch, dass der Tesla-Chef Elon Musk das von seinem Cousin Lyndon Rive mitgegründete und geführte Unternehmen knapp vor der Pleite gerettet hat. Im April meldete Tesla einen weiteren Rückgang um 36 Prozent bei seinen Solar-Verkäufen im ersten Quartal 2019. Bei dieser Gelegenheit kündigte das Unternehmen Gegenmaßnahmen in Form von billigeren Standard-Installationen und Online-Verkäufen an.
Dass der Großteil der Zellen aus der GF2 ins Ausland geht, begründet Reuters mit fehlender Nachfrage durch Tesla. Als Alternative sei aber die internationale Nachfrage nach Solarzellen aus US-Produktion gestiegen, nachdem die US-Regierung in 2018 Zölle auf importierte Solarmodule verhängt hatte. Denn im Ausland produzierte Module, für die Zellen aus den USA verwendet werden, können weiterhin zollfrei eingeführt werden.