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Der „Beta-Button“ ist da: Wer Teslas neueste Autopilot-Software will, muss sich bremsen

tesla autopilot 2021.32.22 fsd beta button

Bild: @talkingtesla

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In der Nacht auf Samstag hat Tesla in den USA mit der Verteilung einer neuen Software-Version begonnen, die sowohl lange angekündigt als auch heiß erwartet war: Wer die Option FSD für zukünftig autonomes Fahren gekauft hat, bekommt mit Version 2021.32.22 eine zusätzliche Schaltfläche in das Menü seines Tesla, mit der er sich für die Teilnahme am Beta-Test der neuesten Autopilot-Software bewerben kann. Das ist der so genannte „Beta-Button“, den CEO Elon Musk schon für diesen März in Aussicht gestellt hatte.

Tesla erklärt neuen Safety Score

Der Beta-Test mit der ebenfalls FSD genannten Software läuft seit vergangenem Oktober und ist laut Musk bislang auf etwa 2000 Personen beschränkt, die seitdem noch keinen einzigen Unfall damit hatten. Und das soll auch so bleiben: Wer die Test-Teilnahme beantragt, muss zustimmen, dass Tesla seine Fahrdaten analysiert, um einen Safety Score zu berechnen. Abhängig davon soll ab Ende nächster Woche entschieden werden, wer aufgenommen wird.

Die genauen Kriterien und geplanten Zahlen sind nicht bekannt. Den eigenen Safety Score kann man aber in der Tesla-App sehen, wenn man für das Auto schon die Software mit dem neuen Beta-Button hat. Außerdem schaltete Tesla ebenfalls in der Nacht eine neue Webseite frei, auf der (bislang nur in der US-Version) dieser Punktwert erklärt wird. Demnach setzt er sich aus fünf Faktoren zusammen, wird täglich berechnet und dann über bis zu 30 Tage aggregiert.

Als die fünf „Safety Factors“ nutzt Tesla die relative Häufigkeit von Front-Kollisionswarnungen, harten Bremsungen, aggressiv gefahrenen Kurven, wenig Abstand zum Vordermann und automatischen Autopilot-Abschaltungen wegen Unaufmerksamkeit. Aus diesen Faktoren in unterschiedlichen Gewichtungen wird eine „Predicted Collission Frequency“ (PCF) berechnet und dann als Safety Score zwischen 0 und 100 Punkten ausgedrückt. Nach jeder Fahrt an einem Tag wird er aktualisiert, was Tesla als Echtzeit-Feedback bezeichnet.

Zurückhaltung für FSD-Autopilot

CEO Musk hatte schon im Vorfeld gesagt, dass eine solche Vorab-Bewertung der Beta-Bewerber kommen würde. Jetzt ist bekannt, wie sie konkret aussieht, und auf Twitter meldeten sich mehrere Tesla-Besitzer aus den USA, die erklärten, den Beta Button betätigt zu haben und ab jetzt sehr vorsichtig zu fahren. Im Web und vermutlich auch in der App bekommen sie zudem Hinweise, wie sie die Bewertung bei den einzelnen Faktoren verbessern können.

Dadurch könnte die FSD-Software indirekt zu mehr Verkehrssicherheit beitragen, lange bevor sie das Beta-Stadium verlässt und das Versprechen des wirklich autonomen Fahren einlöst – bislang sind alle Autopilot-Versionen offiziell bloße Assistenz-Systeme. Gleichzeitig entsteht die etwas paradoxe Situation, dass man sich entscheiden muss: Entweder man macht gelegentlich Gebrauch von den bemerkenswerten Fahrleistungen, die viele Tesla-Besitzer bislang erfreut haben, oder man wahrt die Chance, frühzeitig in den Beta-Test aufgenommen zu werden, der menschliche Fahrer irgendwann gänzlich überflüssig machen soll.

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