Website-Icon Teslamag.de

Bier, Döner, ernste Themen: Tesla-CEO und Minister besprachen Fabrik-Verzögerungen

tesla musk brandenburg steinbach woidke staatskanzlei

Bild: Tesla-Chef Musk mit Brandenburgs Ministerpräsident Woidke (rechts) und Wirtschaftsminister Steinbach im September (Foto: Staatskanzlei)

Anzeige

Er sei gekommen, um „Top-Ingenieure“ für die hiesigen Tesla-Aktivitäten zu rekrutieren, informierte CEO Elon Musk in dieser Woche, nachdem bekannt wurde, dass er mit seinem Privat-Flugzeug erneut nach Deutschland gekommen war. Am Donnerstag landete der Tesla-Chef auf dem neuen Hauptstadt-Flughafen und wollte dann am Freitag Bewerber treffen, wie er auf Twitter informierte. Aber die unangekündigte Reise hatte nach Berichten noch einen weiteren Anlass: Musk wollte auf der aktuell wohl führungslosen Gigafactory-Baustelle nach dem Rechten sehen und mit Vertretern der Brandenburger Landesregierung über aktuelle Verzögerungen sprechen.

Tesla-Projekt 1 Monat hinter Zeitplan

Bei „Döner und Bier“ habe der Tesla-CEO schon am Donnerstag mit Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach gesprochen, mit dem er auch bei seinem ersten Gigafactory-Besuch in diesem September gesprochen hatte, berichtete die Berliner B.Z. Dabei sei es um den Zeitplan für die Fabrik gegangen, sagte der Minister der Boulevard-Zeitung. Deren Bau schritt zunächst offenbar reibungslos voran, stockte aber zuletzt, weil der neueste Vorab-Antrag auf weitere Schritte vor der Gesamt-Freigabe weiterhin nicht genehmigt ist.

Und nach einem Bericht des RBB hinkt das Tesla-Projekt aktuell dem Zeitplan tatsächlich um gut einen Monat hinterher. Aus den Antragsunterlagen gehe hervor, dass Tesla schon Anfang Oktober die Lackier-Anlage in seiner entstehenden Gigafactory installieren wollte. Für das Unternehmen liege die Errichtung der Lackiererei laut dem Antrag „auf dem kritischen Pfad sowohl des Bauterminplans als auch des Gesamtterminplans“. Ein Verzug bei ihr werde somit auch „zu einem entsprechenden Verzug des Gesamtprojekts führen“.

Dass die moderne Lackier-Anlage als erste in die deutsche Gigafactory kommen sollte, hatte der frühere Projektleiter Evan Horetsky in diesem September bei einem Ortstermin bestätigt; sie sei am komplexesten, sagte er. Im Oktober wurde überraschend die Entlassung des langjährigen Tesla-Baumanagers bekannt. Nach den neuen Informationen verdichtet sich der Eindruck, dass CEO Musk mit den Fortschritten in Deutschland nicht mehr zufrieden war. Der RBB überschreibt seinen Artikel dazu mit der Warnung, der Zeitplan für die Tesla-Fabrik könne „scheitern“, zitiert im Text aber Branchen-Kreise mit der Aussage, der Start im Juli 2021 sei nicht gefährdet.

Minister wiederholt frühen Termin nicht

„Es ist das gemeinsame Ziel, dass nächstes Jahr die ersten Fahrzeuge in Grünheide vom Band rollen können“, sagt Wirtschaftsminister Steinbach nach seinem Treffen mit Musk dem Tagesspiegel. Man habe sich auf „eine vernünftige gemeinsame Linie geeinigt“. Frühere Aussagen, die deutsche Tesla-Fabrik werde spätestens im Sommer 2021 starten, wiederholte er aber nicht. Musk habe sich mit Blick auf die Genehmigungen erläutern lassen, was möglich ist und was nicht, um in dem Verfahren auf der rechtlich sicheren Seite zu bleiben.

Anzeige
Die mobile Version verlassen