Bild: carwow
Fast alles, was bislang an neueren und oft teureren Tesla-Konkurrenten auf den Markt kam, hatte ein Image-Problem: Nicht nur ist bei den Elektroautos des Pioniers bei vergleichbaren Akku-Größen die Reichweite meist immer noch höher, sie beschleunigen auch schneller – was im Alltag vielleicht nicht sehr wichtig ist, aber dennoch viele interessiert. BMW jedoch ist es mit seinem Elektroauto i4 in der M-Version jetzt gelungen, das vom Format her vergleichbare Tesla Model 3 Performance in dieser Hinsicht zu schlagen.
BMW i4 lässt Model 3 hinter sich
Das geht aus einem Test des Portals carwow hervor, der am ersten Tag des neuen Jahres veröffentlicht wurde. Dabei müsste der Performance-Tesla nach den offiziellen Daten klar die Nase vorn haben: Laut dem deutschen Konfigurator beschleunigt das schnellste Model 3 in 3,3 Sekunden auf 100 Stundenkilometer, während BMW für den i4 M50 3,9 Sekunden für diesen Sprint angibt. Die Leistung des deutschen Elektroautos ist zwar merklich höher, allerdings wiegt es mit gut 2,2 Tonnen auch rund 350 Kilogramm mehr.
Im ersten direkten Vergleich auf einer abgesperrten Strecke ist von einem Tesla-Vorteil allerdings nichts zu sehen. Untermalt von einem künstlichen Motor-Geräusch, setzt sich der BMW rasch etwas ab und fährt bis zum Ende der Viertelmeile (etwas mehr als 400 Meter) gut zwei Wagenlängen Vorsprung heraus. Allerdings reagierte der Fahrer des Model 3 Performance beim Start zu langsam, sodass das Rennen wiederholt wird. Im zweiten Durchgang sind beide Elektroautos zunächst gleichauf, dann schiebt sich der Tesla leicht in Führung. Doch bis zum Ende der Strecke holt der BMW i4M auf und ist letztlich wieder knapp eine Wagenlänge vorn.
Der Moderator begeistert sich für die hohe Leistung des deutschen Elektroautos – auch wenn er nach eigener Aussage die Front mit dem für BMW typischen riesigen Kühlergrill nicht mag und den Synthetik-Sound als allenfalls bei solchen Rennen einigermaßen sinnvoll und sonst „nervig“ bezeichnet. Weitere Vergleiche bestätigen die unterschiedliche Auslegung der beiden Kandidaten: Das Model 3 Performance kommt auch bei einem Rennen mit rollendem Start ab 30 Meilen pro Stunde (48,3 km/h) schneller weg, wird dann aber eingeholt. Das Gleiche passiert bei 50 Meilen pro Stunde (80,5 km/h), wobei der Tesla in diesem Fall maximal eine halbe Wagenlänge Vorsprung gewinnt und dann früher überholt wird.
„Performance-Tesla im Alltag schneller“
Ähnlich wie bei seinen Verbrennern habe BMW beim Elektroauto i4 wohl dafür sorgen wollen, dass es auf der Autobahn überzeugt, vermutet der Moderator. „Wenn man nicht in Deutschland ist, wird der Tesla auf der Straße schneller sein“, erklärt er aber mit Blick auf die in allen anderen Ländern geltenden Grenzen für die Höchstgeschwindigkeit. Trotzdem dürften Tesla-Anhänger die überraschende oder zumindest überraschend deutliche Niederlage erst einmal verarbeiten müssen.
Eine Rolle könnte dabei allerdings gespielt haben, dass das Model 3 im Test mit Tuning-Anbauten versehen war, die es zwar schneller aussehen lassen, aber nicht unbedingt machen. Zudem bleibt der Preisfaktor: Das Model 3 Performance kostet in Deutschland ohne Extras und Prämien-Berücksichtigung derzeit 59.560 Euro, der BMW i4 M50 mindestens 70.800 Euro. Und zumindest beim schnellen Herunterbremsen vom Tempo 100 Meilen pro Stunde erwies sich der Tesla doch als besser: Er steht in dem Video gut eine Wagenlänge früher als der schwere BMW.