Bild: BMW
Dass die BMW-Entwickler wissen, wie man ein reines Elektroauto baut, haben sie mit dem i3 vor vielen Jahren bewiesen: Schon Ende 2013, also lange vor dem Tesla Model 3, kam der auf einer neuen Plattform konstruierte BMW i3 auf den Markt. Doch dann folgte lange nichts, und inzwischen weicht sein Hersteller vom früheren konsequenten Weg ab und entwickelt Plattformen, die sowohl Verbrenner- als auch Elektroantriebe aufnehmen können. Jetzt zeigte BMW den bald kommenden i4, der sich die Basis mit dem 4er als Verbrenner teilt, bei rasanten Abstimmungsfahrten – einschließlich eines Seitenhiebs auf Tesla.
Projektleiter lobt eigenes Elektroauto
Ungeachtet der Tatsache, dass die als CLAR bezeichnete Plattform auch dem Verbrenner-4er zugrundeliegt, sagt i4-Projektleiter David Alfredo Ferrufino Camacho: „Zum ersten Mal haben wir einen BMW mit sportlicher DNA von Anfang an für rein elektrisches Fahren entwickelt. Der BMW i4 bietet alles, wofür BMW bekannt ist – und er ist voll elektrisch.“ Im nun veröffentlichten Video wird das deutsche Elektroauto denn auch äußerst sportlich in Szene gesetzt und ausgiebig gelobt.
Der elektrische BMW soll bis zu 530 PS bieten und dann in vier Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigen. Performance-Modelle von Tesla bis hinab zum Model Y können das schneller, Camacho aber stellte nicht diesen Wert in den Vordergrund, sondern zeigt sich vom Fahrverhalten des i4 beeindruckt. „Charakteristisch sind seine spontanen Reaktionen auf jede Bewegung nicht nur des Fahrpedals, sondern auch der Lenkung und des Bremspedals.“ schwärmt er.
„Nur schnell geradeaus beschleunigen, das reicht BMW nicht“, fährt der Projektleiter zwischen Drifts und schnellen Kurven fort. Das kann man als Anspielung auf Tesla verstehen, dessen Elektroautos diese Begrenzung gern nachgesagt wird. Dabei blieb aber offen, ob sich Camacho zum Beispiel schon einmal in einem Model 3 Performance versucht hat – schon ohne Modifikationen machte dieser Tesla auf dem Nürburgring vor kurzem eine gute Figur.
Reichweite über Tesla Model 3
Die Reichweite des neuen BMW-Elektroautos soll nach WLTP und mit einer Batteriegröße von 80 kWh bei 600 Kilometern liegen – über der des Tesla Model 3 mit aktuell 580 WLTP-Kilometern und nur etwas kleinerem Akku. Das klingt attraktiv, aber ob der i4 wirklich so gut fährt, wie der Projektleiter erzählt, werden erst unabhängige Tests zeigen. Laut BMW sind drei i4-Varianten geplant, eine davon mit 330 PS und reinem Heckantrieb. bei der Allrad-Version kommt der gezeigte Antrieb mit 530 PS zum Einsatz. Preise sind noch nicht offiziell genannt, dürften aber um 50.000 Euro beginnen. Geladen wird der i4 mit bis zu 150 kW. Der Marktstart kommt nach BMW-Angaben „später in diesem Jahr“.