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Chinese steckte in Model 3 ohne Strom fest: Tesla bedauert und erklärt Not-Mechanismen

Tesla-Model-3

Bild: Tesla (Symbolbild)

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In China stellt Tesla nach Beobachtungen eines Finanzprofis seit diesem April sprunghaft mehr Personal für Marketing und Kommunikation ein – und schon jetzt lässt sich beobachten, dass das Unternehmen dort vermehrt direkt auf Medien-Meldungen über die eigenen Elektroautos eingeht. Dabei setzt es sozusagen Zuckerbrot und Peitsche gleichermaßen ein: Tesla zeigt sich in China gern zu Entschuldigungen bereit, wenn etwas schiefläuft, veröffentlicht aber auch Daten, die Angaben unzufriedener Kunden widersprechen.

Model 3 am Supercharger ohne Strom

Der jüngste Fall dieser Art wäre ohne Reaktion vielleicht tatsächlich geeignet gewesen, Angst, Unsicherheit und Zweifel unter Menschen zu wecken, die mit Tesla-Technik nicht vertraut sind: Am vergangenen Sonntag gab es beim Laden eines Model 3 an einem Supercharger in der südlichen Provinz Guangdong Probleme, berichtete die staatsnahe Publikation Global Times am Freitag. Dabei soll in dem Tesla der Strom aufgefallen sein, sodass der Besitzer die Türen nicht öffnen konnte. Erst nach 15 bangen Minuten ohne Klimaanlage sei er befreit worden, indem ein Helfer von außen ein Fenster einschlug.

Erste Artikel über den Vorfall wurden auch im Westen weitergemeldet und zum Beispiel auf Twitter wie nicht selten stark polarisiert diskutiert: Tesla ist lebensgefährlich und gegen die kommende Elektroauto-Konkurrenz sowieso chancenlos, Tesla ist perfekt und alles andere gelogen, kann man grob die üblichen Extrem-Positionen zusammenfassen. Mit einer geradezu salomonischen Stellungnahme schaltete sich dann aber das Unternehmen selbst in die Diskussionen ein.

Ohnehin aktiver als das West-Pendant auf Twitter, veröffentlichte laut Global Times der offizielle Account von Tesla China bei dem lokalen Sozialmedium Weibo seinen Beitrag zu dem Vorfall am Donnerstag. Darin erkläre das Unternehmen, „sehr besorgt“ über die Erfahrung des Kunden zu sein, und drücke sein „aufrichtiges Bedauern“ darüber aus, dass es ihm nicht gelungen sei, vor Ort zu sein und Hilfe zu leisten. Mit dem vorübergehend eingesperrten Besitzer des Model 3 stehe man in aktivem Kontakt.

Tesla: Tür-Mechanismus bei Test intakt

Das war der Zuckerbrot-Teil. Gleichzeitig aber weckte Tesla Zweifel an der Darstellung des Mannes, die Tür-Notentriegelung seines Model 3 habe nicht funktioniert. Nach seiner Befreiung sei ein Tesla-Techniker vor Ort gewesen, zitiert Global Times weiter aus der Weibo-Stellungnahme. Der habe bestätigt, dass durch das Versagen der 12-Volt-Batterie der Strom in dem Model 3 ausgefallen sei. Aber Tests an dem Auto hätten gezeigt, dass seine physische Tür-Entriegelung normal funktioniert habe.

Wenn die ersten Angaben stimmen, was der Vorfall also weniger dramatisch, als er von dem Betroffenen zunächst dargestellt wurde –… mit dem richtigen Hebel wäre er innerhalb von Sekunden befreit gewesen. Denkbar wäre, dass er schlicht nicht wusste, wie das mechanische Tür-Öffnen bei seinem Model 3 funktioniert, oder dass er es vor Aufregung vergaß. Tesla wies laut Global Times per Weibo jedenfalls noch darauf hin, dass alle seine Elektroautos mit mechanischen Not-Öffnern ausgestattet sind.

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