Bild: Tesla (Symbolbild)
Bis Ende des Jahres will CEO Elon Musk mit Tesla alle Funktionen für vollständig autonomes Fahren fertig entwickelt haben, hat er mehrfach erklärt. Viele Beobachter halten das für so gut wie unmöglich und verweisen zur Begründung gern auf die bisherigen Schwächen von Teslas Autopilot-System. Auf Twitter hat Musk jetzt einen (allerdings etwas unklaren) Hinweis darauf gegeben, wie er den ambitionierten Zeitplan einhalten will.
„Könnte Eric uns etwas über Projekt Dojo erzählen?“, fragte ein anderer Twitter-Nutzer Musk am Wochenende. „Will Dojo to be the difference“, antwortete der CEO, was entweder grammatikalisch nicht korrekt ist oder eigenwillig ausgedrückt „ich hätte gern, dass Dojo den Unterschied macht“ bedeuten könnte. Der Blog Electrek jedenfalls nahm den kurzen Austausch zum Anlass, über die Bedeutung des beim Autonomy Day von Tesla in diesem Frühjahr kurz erwähnten Projekts zu spekulieren.
Demnach hat Musk Dojo als „bedeutendes Programm“ bei Tesla bezeichnet. Es stehe für einen „leistungsfähigen Trainingscomputer mit dem Ziel, riesige Mengen Daten aufzunehmen und auf Video-Ebene zu trainieren und mit dem Dojo-Programm unüberwachtes massives Training mit riesigen Mengen Video-Daten vornehmen zu können“, erklärte Musk.
Für Electrek hört sich dies so an, als sei Dojo anders als traditionellere Systeme mit neuronalen Netzen in der Lage, Videos als Bewegtbilder auszuwerten statt anhand ihrer einzelnen Bild-Frames. Dadurch könne es möglich werden, das Netzwerk für autonomes Fahren schneller in unterschiedlichen und komplexeren Umfeldern zu trainieren.
Nach Berichten von Fahrern funktioniert das aktuelle Autopilot-System von Tesla in den meisten Fällen überzeugend und zuverlässig, kann aber auch überraschende Fehler machen. Wenn man die Entwicklung der vergangenen Jahre fortschreibt, würde sie laut Electrek wohl nicht ausreichen, um innerhalb eines Jahres unüberwachtes autonomes Fahren zu erreichen. Mit den vielen Daten aus bereits verkauften Autos von Tesla und ihrer Nutzung als Trainingsmaterial im großen Maßstab sei aber denkbar, dass sich der Fortschritt beschleunigen lasse.