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Deutsche Polizei stoppt Tesla mit Lenkrad-Gewicht: Für CEO Musk wurden Leben gerettet

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Bild: Consumer Reports

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Tesla-CEO Elon Musk hat auf Twitter nicht nur fast 125 Millionen Follower, mehrere Accounts dort sind allein der Aufgabe gewidmet, jedes „Like“ zu dokumentieren, das der neue Chef und Besitzer des Dienstes dort vergibt. In der zurückliegenden Woche waren mehrere Beiträge über Tesla und SpaceX darunter und relativ wenig Politik, was für besorgte Fans eine angenehme Abwechslung darstellte. Unter anderem mochte Musk öffentlich die Meldung eines bekannten Followers, dass das Autopilot-System in Deutschland vor kurzem Leben gerettet habe – in der aber ein entscheidendes Detail fehlte.

Tesla-Fahrer trickste wohl Autopilot aus

Theoretisch hätte Musk schon vor dem neuen Jahr auf Twitter davon Notiz nehmen können, denn die Polizei Oberfranken veröffentlichte dort am 29. Dezember selbst eine Meldung zu dem Vorfall. Darin stand auch, was sein Fan @WholeMarsBlog später wegließ, obwohl reihenweise zuerst deutsche und dann internationale Medien darüber berichtet hatten: Der Tesla-Fahrer sei mit aktiviertem Autopilot eingeschlafen, berichtete @PolizeiOFR – und im Fußraum des Elektroautos hätten die Beamten ein Lenkrad-Gewicht gefunden.

In die Twitter-Nacherzählung von @WholeMarsBlog steht wie im Polizei-Bericht, dass der Mann möglicherweise unter Drogen-Einfluss stand und dass das Autopilot-System 15 Minuten lang unfallfrei fuhr, bevor er aufgeweckt und gestoppt werden konnte. Vom Lenkrad-Gewicht ist in seinem Beitrag von dieser Woche jedoch nichts zu lesen, aber stattdessen die Behauptung, dies seien nicht die einzigen Leben gewesen, die Tesla an dem Tag gerettet habe.

CEO Musk drückte laut dem Account @ElonMuskLikes per Like seinen Gefallen an dieser Darstellung aus, fand also offenbar auch, dass der Tesla-Autopilot in dieser Situation Leben gerettet habe. Ohne diese Hilfe hätte sich der erwischte Fahrer allerdings möglicherweise gar nicht erst auf den Weg gemacht oder auf vorherigen Drogen-Konsum verzichtet. Dass er offenbar mit einem Lenkrad-Gewicht die Autopilot-Kontrolle auf aktive Hände am Steuer austrickste, spricht jedenfalls dafür, dass er nicht unschuldig einschlafen war, sondern es sich in seinem Tesla gezielt gemütlich machte – laut Polizei hatte er sich im Sitz zurückgelehnt und keine Hand am Lenkrad.

Neue FSD-Software erkennt Lenkrad-Gewicht

Insofern spielte das Autopilot-System und seine Anfälligkeit für Tricks wohl eher eine zweischneidige als eine rein rettende Rolle. Allerdings hat Tesla auf derlei Missbrauch bereits reagiert. Lenkrad-Gewichte als Hand-Simulation kann man leicht selbst bauen (s. Foto von einem Test oben) oder im Internet bestellen, doch seit einem Update im November 2022 werden solche „defeat devices“ zumindest bei der Beta-Software FSD von Tesla erkannt und mit einer Autopilot-Sperre für den Rest der Fahrt sanktioniert.

Ebenfalls zunächst nur für erfahrene Beta-Tester will CEO Musk in diesem Januar ohnehin Schluss mit der Praxis machen, dass Menschen am Steuer gelegentlich aufgefordert werden, es zu bewegen, wie er in einer weiteren Interaktion mit @WholeMarsBlog auf Twitter ankündigte. Das dürfte aber nicht bedeuten, dass Tesla seine FSD-Fahrer nicht mehr kontrollieren will – eher dürfte das dann allein über die Innenkamera geschehen, die seit dem Start des Model 3 eingebaut wird und seit Mai 2021 auch der Autopilot-Beobachtung dient.

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