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Deutsche Tesla-Fabrik wächst nach Norden: Erste Pfeiler für größeres Presswerk gesetzt

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Bild: @tobilindh

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Allmählich wird die Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin dem Computer-Foto ähnlicher, das CEO Elon Musk im Juli 2020 als angestrebtes End- oder Zwischenergebnis veröffentlichte. An den Bäumen rundherum fehlt es zwar noch, und auch die Photovoltaik-Verlegung auf dem Dach scheint schon lange unterbrochen, aber an der südwestlichen (schrägen) Ecke des langen Hauptgebäudes prangt inzwischen wie in der Musk-Vision ein großes Tesla-Logo, und auch die Dach-Terrasse darüber nimmt Formen an. Gleichzeitig ist das Gigafactory-Gelände immer noch eine riesige Baustelle – woran sich wegen ständiger Aus- und Umbauten auch erst einmal nichts ändern dürfte.

Mehrere Model Y mit weißem Innenraum

Über das aktuelle Geschehen bei Tesla in Grünheide kann man sich unter anderem anhand der Videos von Tobias Lindh informieren, der die deutsche Gigafactory regelmäßig mit einer Drohne überfliegt. Am Wochenende sind besonders detaillierte Einblicke möglich, denn dann wird in der Fabrik bislang nicht regulär gearbeitet, und Lindh kann mit seiner Drohne näher heran. So lässt sich auf seinem Video von vergangenem Samstag erkennen, dass an den vorigen Arbeitstagen die Produktion von Model Y mit weißen Innenraum in Gang gekommen sein muss, denn davon sind auf einer Abstellfläche mehrere zu sehen.

Bei den Außenfarben überwiegen weiter schlichtes Schwarz oder Weiß. Einige Model Y in der Lackierung Quicksilver, die es bislang nur in der deutschen Tesla-Fabrik gibt, sind dazwischen ebenfalls zu sehen. Als zweite Grünheider Spezialfarbe hatte Tesla im Oktober 2022 Midnight Cherry Red ab 2023 angekündigt. Bei Kunden sind Elektroautos in diesem Ton noch nicht angekommen oder fest avisiert, aber die Mutter von Tesla-CEO Musk war vor kurzem mit einem davon in Berlin unterwegs.

Wie das Lindh-Video weiter zeigt, begann am Samstag die Öffnung der eigentlich schon geschlossenen Fabrik-Hülle am nördlichen Ende des Hauptgebäudes. Denn dort wurde kurz nach der Genehmigung des Tesla-Betriebsstarts im Frühjahr 2022 mit den Vorbereitungen für eine Vergrößerung des Presswerks begonnen, das sich an dieser Stelle befindet. Noch einmal gut 1000 Pfähle tief im Boden sollten ein stabiles Fundament schaffen. Am Wochenende warteten schon riesige Kräne, vermutlich um Teile der neuen Technik an die richtige Stelle zu befördern, und die Verkleidung des bisherigen Gebäudes wurde abgebaut. Und an diesem Donnerstag meldete Lindh mit einem Foto auf Twitter (s. oben), dass die ersten Pfeiler für seine Vergrößerung stehen.

Tesla-Gebäude wächst für neue Pressenlinie

Das lange Gebäude dürfte also ein Stück nach Norden wachsen und statt einer bald zwei oder sogar drei Pressenlinien enthalten. Falls das bislang ein Engpass war, könnte die Produktion anschließend deutlich steigen. Ende 2022 lag sie laut Tesla erstmals bei mehr als 3000 Model Y in einer Woche. Eigentlich wurde zuletzt für Mitte Januar die Aufnahme einer Nachtschicht in der gesamten Produktion erwartet, was sich aber erneut zu verzögern scheint.

Mit der aktuellen Nord-Erweiterung soll jedenfalls noch lange nicht Schluss sein. Wie im November zwar nicht Tesla, aber der Landkreis Oder-Spree bestätigt hat, sollen bald Anträge für eine zweite Gigafactory-Phase gestellt werden, die eine Gesamtkapazität von mehr als 1 Million Elektroautos pro Jahr statt derzeit 500.000 ermöglichen.

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