Bild: Tesla
Der Finanzsender CNBC hat eine gut 45-minütige Dokumentation von den Anfängen von Tesla im Jahr 2003 bis heute veröffentlicht. Unter dem Titel „Wie Elon Musk Tesla mit dem Model 3 in die Hölle führte und wieder heraus“ zeigt der Film, wie das Unternehmen innerhalb weniger Jahre erst den Roadster entwickelte und herausbrachte und dann innerhalb von zehn Jahren drei weitere Elektroautos bis zum Model 3 – mit dem es eigentlich sogar zwei Höllen durchlief. Der Markstart des neuesten Tesla, des Model Y, in diesem März ist darin noch nicht berücksichtigt, doch er passt ins große Bild.
Musk genau richtig für Tesla
Obwohl die Dokumentation Elon Musk im Titel trägt, hat das erste und das letzte Wort darin Martin Eberhard, der Tesla (damals unter dem Namen Teslas Motors) zusammen mit seinem Unternehmer-Kollegen Marc Tarpenning im Juli 2003 gegründet hatte. Musk kam erst Anfang 2004 dazu und löste Eberhard 2008 als CEO ab. Nach einer Einigung mit Eberhard kann er sich offiziell als Mitgründer von Tesla bezeichnen.
Er sei unsanft ausgesetzt worden, sagte Eberhard jetzt dazu nur. Musk sei genau der richtige Partner für das Unternehmen, erklärte Mitgründer Tarpenning: Niemand außer dem Mann, der damals schon die Raketenfirma SpaceX betrieb, sei verrückt genug für ein Projekt wie Tesla gewesen.
Im Jahr 2010 ging Tesla an die Börse, als erster US-Autohersteller seit Ford in den 1950er Jahren, wie es dazu hieß. Musk und das zunehmend mit ihm gleichgesetzte Unternehmen wurden immer bekannter, doch der Aktienkurs kam erst in Gang, als das Model S auf den Markt kam und klar wurde, dass es die Spielregeln für Elektroautos neu definiert. Das berichtet ein Analyst in der Dokumentation. Ungefähr ab 2013 habe der Tesla-Kurs merklich zu steigen begonnen – und schon bei Kursen um 250 Dollar wurde gewarnt, das sei viel zu viel für so ein kleines Unternehmen und voller Fantasie.
Schlangen für das Model 3
2017 war Musk schon ein „Rockstar“ mit Gastauftritten in Filmen wie Iron Man. In dem CNBC-Film kommen frühere Tesla-Mitarbeiter zu Wort, die sich als Teil von etwas Großem und Musk als die Leitfigur dabei verstehen. Der Kaffee und das Müsli seien bei Tesla nicht gut gewesen, erzählt einer, aber viele Kollegen hätten gesagt, sie seien nicht dafür gekommen, sondern um die Welt zu retten.
Das 2015 angekündigte Model 3 zog Schlangen vor die Tesla-Filialen und innerhalb von Monaten 400.000 Reservierungen an – die dann aber erst später erfüllt wurden als erhofft. Mit dem ersten Volumen-Modell geriet Tesla in eine Produktionshölle, wie Musk selbst twitterte, und später auch noch in eine Logistikhölle. Viel zu viel Automation habe er versucht, räumte Musk ein und viele Roboter ab.
Jeder macht jetzt Elektroautos
Mittlerweile ist die Produktion bei Tesla nicht nur mit dem Model 3 in Fremont im Griff, sondern auch mit dem Model Y, und in China entsteht in zunehmenden Stückzahlen das lokale Model 3. Und auch andere Hersteller sind auf den Elektroauto-Zug aufgesprungen.
Tesla werde 2020 wohl 1000-mal so viele Autos produzieren wie 2010, sagt gegen Ende der Dokumentation Elon Musk; darauf und darüber freue er sich sehr. Das letzte Wort hat Eberhard: Zur Anfangszeit von Tesla habe es keinen anderen auch nur annähernd bedeutenden Hersteller gegeben, der an Elektroautos arbeitete, sagt er – aber „jetzt machen sie das, jeder einzelne von ihnen“.