Bild: Tesla (Lenkung in neuen Model S und Model X)
Das Model X des Jahrgangs 2021 sieht in der Rückruf-Datenbank der US-Behörde NHTSA auf den ersten Blick aus wie ein für Tesla teures Auto: Schon zwölf Rückrufe sind zu ihm verzeichnet, obwohl es erst seit kaum mehr als einem Jahr ausgeliefert wird. Die zwei neuesten sind seit Anfang November hinzugekommen. Allerdings erforderten sie wie die anderen zehn nur ein Software-Update. Und das Gleiche gilt für den insgesamt bereits dritten Tesla-Rückruf in diesem Monat, in diesem Fall für neuere Model 3 und Model Y.
Protokollarische Tesla-Rückrufe in USA
Der erste betraf neben dem Model X das Model S von 2017 bis 2021, potenziell zusammen gut 40.000 Fahrzeuge in den USA, und wurde nötig, weil unter bestimmten Umständen die Lenkkraft-Verstärkung ausfallen konnte. Laut dem NHTSA-Dokument hat Tesla diesen Rückruf durch eine veränderte Kalibrierung mit dem Software-Update 2022.36 selbst provoziert. Die Version 2022.36.5 löste nach den Angaben das Problem mit einer Rückkehr zu den früheren Werten und war bei der Veröffentlichung Anfang November schon auf 97 Prozent der betroffenen Autos aufgespielt.
Somit hat die NHTSA-Meldung weitgehend protokollarischen Charakter, und zwei Wochen später folgte eine ähnliche. Dieses Mal ging es um Model X von 2021 bis 2023, also alle aufgefrischten. Die angegebene Zahl könnte verraten, wie viele davon Tesla seit der Präsentation Anfang 2021 und Auslieferungen ab Oktober des Jahres in den USA und damit fast insgesamt verkauft hat: 29.348. 100 Prozent davon hatten laut NHTSA potenziell den Defekt, dass der Beifahrer-Airbag bei langsamen Kollisionen ungewollt auslösen und so zur Gefahr werden konnte. Hier begann das nötige Update auf Software-Version 2022.40.200 oder höher am Tag der Rückruf-Veröffentlichung.
Update auch für Model 3 und Model Y
Neben den Premium-Teslas Model S und Model X brauchten in diesem Monat zudem auch die Volumen-Modelle Model 3 und Model Y ein behördlich gemeldetes Update, wie ebenfalls in dieser Woche bekannt wurde. Bei zusammen gut 320.000 Stück von ihnen können die Rücklichter zeitweise ausfallen, erklärt das Rückruf-Dokument dazu. Das sei durch Beschwerden von Kunden hauptsächlich im Ausland aufgefallen und werde mit Firmware ab 2022.40.4.1 schon seit der zweiten November-Woche abgestellt. Betroffen sind (oder waren) Model 3 nur für 2023 und Model Y schon ab 2020.
In der Rückruf-Datenbank des deutschen KBA war am Samstag noch keine der drei aktuellen US-Aktionen zu finden. Die neueste stammte von diesem August und betraf nach den Angaben alle Modelle von 3 bis X ab dem Jahrgang 2021 (also in Deutschland eigentlich nur Model 3 und Model Y). Weil sonst der von Tesla neu eingeführte Infotainment-Computer zu heiß werden konnte, gab es auch hier ein Software-Update. In den USA wurde es schon im Mai verkündet.