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Elektroauto-Großeinkäufe: Hertz bestellt mehr bei GM als bei Tesla, Sixt plant 70-90 Prozent

tesla model-3 hertz geparkt

Bild: Hertz (Symbolfoto)

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Mehrere Jahre lang scheuten sich etablierte Vermieter trotz des großen Interesses, Elektroautos in ihre Flotte aufzunehmen – möglicherweise weil die zunächst hauptsächlich von Tesla produziert wurden, wo es die gewohnten hohen Rabatte nicht gibt. Inzwischen aber scheint die Branche diese Kröte geschluckt zu haben und kauft bei Tesla und anderen Herstellern kräftig ein. Hertz aus den USA etwa will nach 100.000 Model 3 und einer unbekannten Zahl von Model Y jetzt bis zu 175.000 Elektroautos von General Motors (GM) bestellen. Und der deutsche Vermieter Sixt kündigte an, seine Europa-Flotte bis 2030 zu 70-90 Prozent zu elektrifizieren.

Hertz-Käufe bei Tesla, Polestar, GM

Unter den großen Vermietungen war Hertz die erste, die mit einem Großeinkauf bei Tesla von sich reden machte. Im Oktober 2021 teilte das Unternehmen mit, 100.000 Model 3 bestellt zu haben. Tesla-CEO Elon Musk zeigte sich darüber nicht etwa begeistert, sondern erklärte, Hertz müsse dieselben Preise bezahlen und so lange warten wie jeder normale Kunde. Trotzdem begann der Vermieter später, auch Model Y in seine Flotte aufzunehmen.

In diesem April gab Hertz außerdem den Kauf von 65.000 Elektroautos von Polestar im Rahmen einer „globalen Partnerschaft“ bekannt, und so geht es weiter: In den nächsten fünf Jahren will das Unternehmen bis zu 175.000 Elektroautos verschiedener GM-Marken bestellen, teilten die Partner am Dienstag gleichlautend mit. Ab dem ersten Quartal 2023 sollen zunächst Autos der Typen Chevrolet Bolt und Bolt EUV geliefert werden. Ein finanzielles Volumen wurde nicht genannt.

Der Plan dahinter ist, die größte Elektroauto-Mietflotte in Nordamerika aufzubauen, wird in der gemeinsamen Mitteilung erklärt. Bereis jetzt stünden zehntausende davon an 500 Standorten in 38 US-Bundesstaaten bereit. Das Ziel für Ende 2024 sei, dass bis dahin jedes vierte Hertz-Auto zum Mieten elektrisch ist. Zu seiner bisherigen Tesla-Flotte hatte das Unternehmen vor kurzem gemeldet, dass die Wartungskosten niedriger seien als erwartet und Einnahmen damit sowie der Restwert höher.

Sixt will Elektroauto-Anteil von 70-90%

Ähnliche Überlegungen dürfte auch Sixt in Deutschland angestellt haben. Noch 2021 wurden dort erste Model 3 angeschafft, in diesem Frühjahr kamen an mehreren europäischen Stationen Model Y hinzu. Im Juli bestätigte das Unternehmen, hunderte Model Y aus der deutschen Tesla-Fabrik bestellt zu haben (nach Informationen von teslamag.de waren es 750). Und jetzt machte Sixt klar, dass das nur der Elektroauto-Anfang gewesen sein soll.

Das Unternehmen habe ein „holistisches Nachhaltigkeitsprogramm“ beschlossen, teilte es am Dienstag mit. Elemente darin seien unter anderem eine Elektrifizierung der Flotte und der Aufbau eigener Ladeinfrastruktur. Als konkretes Ziel nennt Sixt 70-90 Prozent E-Autos in seinem europäischen Angebot bis 2030, schließt dabei allerdings auch Plugin- und sogar Mildhybride mit ein. Ende 2023 werde dieser breit gefasste Elektroauto-Anteil in der Flotte voraussichtlich 12-15 Prozent betragen, heißt es in der Mitteilung. Noch in 2022 will Sixt Kunden außerdem 20 neue Elektro- und Plugin-Autos verschiedenster Marken einschließlich Tesla anbieten.

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