Bild: Plus Power
Seit einiger Zeit wird daran gearbeitet, die Energie-Versorgung des US-Bundesstaats Hawaii mitten im Pazifischen Ozean auf eine nachhaltige Basis zu stellen. Dazu ist unter anderem geplant, das letzte auf der Insel Oahu verbleibende Kohle-Kraftwerk abzuschalten und an seiner Stelle eine große Akku-Anlage aus Megapacks von Tesla in Betrieb zu nehmen. Und jetzt trafen dort Vergangenheit und Zukunft praktisch direkt aufeinander: Laut Tesla-CEO Elon Musk kamen zur selben Zeit die letzte Kohle-Lieferung für Hawaii und Megapacks für die neue Anlage an.
Tesla-Chef zeigt Wechsel auf Hawaii
Nach Angaben auf der Website zu dem Kapolei Energy Storage (KES) genannten Akku-Projekt auf Oahu sollte das fossile Kraftwerk auf derselben Insel eigentlich schon Anfang September außer Betrieb genommen werden. Das scheint sich ebenso wie die Installation des Tesla-Akkus zu verzögern, jetzt aber näherzurücken. Dafür spricht das Eintreffen der laut Musk letzten Kohle-Lieferung ebenso wie die Ankunft der Megapacks.
Auf einem der vom Tesla-Chef dazu am Donnerstag veröffentlichten Fotos sieht man ein langes Schiff im Hafen, auf dem sich die Kohle befinden dürfte. Darin ist ein kleineres Bild mit einem vergrößerten Ausschnitt aus dem Hintergrund eingeklinkt. „Letzte Kohle-Lieferung trifft in Hawaii ein, KES-Standort im Hintergrund“, steht als Text darüber. Auf dem kleinen Foto kann man trotz Vergrößerung nicht viel erkennen, aber Musk veröffentlichte ein weiteres mit der Anlage im Vordergrund.
Last coal shipment arrived in Hawaii at same time as Tesla Megapack batteries that will enable 24/7 sustainable energy pic.twitter.com/zlqJHLsAQq
— Elon Musk (@elonmusk) September 28, 2022
Auf einer dreieckigen planierten Fläche ähnlich wie in Computer-Plänen zu dem Projekt (s. Foto oben) sind darauf aus der Luft rund 40 weiße Blöcke zu sehen. Dabei dürfte es sich um je ein Tesla-Megapack handeln, und am Rand stehen noch einmal etwa 30 davon bereit. Nach der ersten Ankündigung des KES-Projekts im Mai 2020 wurde von insgesamt 158 Megapacks mit zusammen 185 Megawatt Leistung und 565 Megawattstunden Kapazität berichtet. Zur Vervollständigung dürfte deshalb noch einmal gut dieselbe Menge Module wie auf dem Musk-Foto benötigt werden.
Megapack-Neustart bei Netz-Ausfall
Wenn sie eingetroffen und installiert sind und die letzte Kohle nicht weit entfernt von ihnen verbrannt wurde, könnte der Tesla-Akku eine zentrale Rolle für die saubere Energie-Versorgung der Insel übernehmen. Wie andere Anlagen dieser Art soll er Strom aus erneuerbaren Quellen speichern, wenn er reichlich zur Verfügung steht. Zusätzlich soll er aber auch für einen Neustart dienen, falls das ganze Netz zusammenbricht – laut einem Bericht der lokalen Publikation Canary Media ist es dazu in den Jahren 2006 und 2008 durch Erdbeben und einen Sturm gekommen. Außerdem soll die schnelle Reaktionsfähigkeit der Megapack-Anlage solche Fälle von vornherein verhindern. Die Strom-Versorgung auf Hawaii wird also nicht nur sauberer, sondern auch sicherer.
