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Tesla jetzt auch in ESG-Auswahl von S&P 500 – Aktie am Montag wieder schwach (aktualisiert)

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Bild: Tesla (Symbolfoto)

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Mit den sich häufenden Quartalsgewinnen im Jahr 2020 zeichnete sich erstmals ab, dass Tesla in den S&P 500 aufgenommen werden könnte, als Zusammenstellung der größten 500 börsennotierten US-Unternehmen der wichtigste Aktien-Index der Welt. Im September folgte in dieser Hinsicht zunächst eine Enttäuschung, doch Mitte November kündigte S&P doch die anstehende Tesla-Aufnahme an. Von da an bis Ende Januar 2021 gab es bei der Aktie mehr als eine Kurs-Verdoppelung. Und im kleineren Maßstab und fast unbemerkt könnte sich ein ähnlicher Effekt jetzt erneut abgespielt haben.

Tesla-Aktie am Freitag sehr fest

In Fonds und ETFs, die sich exakt oder nah am S&P 500 orientieren, sind nach Schätzungen weltweit mehrere Billionen Dollar Anleger-Gelder investiert. Wenn eine Aktie neu in den Index aufgenommen wird, müssen die Manager all dieser Fonds sie entsprechend ihrer vorgesehenen Gewichtung kaufen. Bei Tesla machte das laut Analysten Aktien im hohen Milliarden-Volumen aus. Zudem kam hier ein selbstverstärkender Effekt in Gang: In Vorwegnahme der für Ende Dezember angekündigten Index-Aufnahme stieg der Kurs rapide, was ein höheres Gewicht im S&P absehbar machte und so weitere Käufe provozierte. Anfang Januar kostete die Tesla-Aktie kurz mehr als 900 Dollar.

Seit einer als zurückhaltend wahrgenommenen Prognose für dieses Jahr und die folgenden von Ende Januar zeigte sich Tesla an der Börse allerdings eher schwach, woran zunächst auch gute Geschäftszahlen für das erste Quartal 2021 nichts änderten. Am Freitag aber gewann die Tesla-Aktie nach drei Tagen mit teils starken Verlusten fast 5 Prozent und schloss bei 709,44 Dollar.

Aktualisierung: Am Montag hielt der Schwung der Tesla-Aktie allerdings nicht an. In einem eher freundlichen Marktumfeld gab sie nahezu den gesamten Gewinn von Freitag wieder ab und schloss in den USA bei 684,90 Dollar. Als belastend wurde eine Meldung einer deutschen Branchen-Zeitschrift angeführt, laut der Tesla intern den Start der Serienproduktion in der deutschen Gigafactory auf Ende Januar 2022 verschoben hat.

Solche Bewegungen können auch börsentechnische Gründe haben – abgesehen von weiteren Hinweisen darauf, dass Tesla für dieses Jahr mit einer Verdoppelung der Auslieferungen plant, schien es am Freitag zunächst keine kursbewegenden Nachrichten zu geben. Eine mögliche weitere Erklärung lieferte aber am Sonntag ein Beobachter auf Twitter nach: Schon in der Vorwoche habe der Index-Betreiber die Aufnahme von Tesla auch in den ESG-Ableger des S&P 500 an diesem Montag bekannt gegeben, meldete er.

Ein von ihm verlinktes Dokument bestätigt das. Mit Datum von 23. April teilte demnach S&P Dow Jones Indices mit, dass mit dem Handelsstart am 3. Mai (dieser Montag) Tesla neu zum S&P 500 ESG gehören wird. ESG steht für Environment, Social und Governance, also Umwelt, Gesellschaft und gute Unternehmensführung, und stellt einen bedeutenden Trend in der Anlage-Branche dar: Zunehmende Summen werden nicht mehr nur mit Blick auf Finanzrenditen investiert, sondern auch unter Beachtung von ESG-Faktoren – im Idealfall fällt natürlich beides zusammen.

Volumen in ESG-Index noch gering

In der ESG-Version sollen die Branchen im S&P 500 jeweils zu 75 Prozent ihrer Marktkapitalisierung abgedeckt sein, erklärt der Betreiber. Zur Auswahl werden die eigenen ESG-Bewertungen der Aktien im Haupt-Index herangezogen, außerdem kommen Unternehmen mit Tätigkeiten wie Kohle-Förderung, Tabak oder umstrittene Waffen erst gar nicht in Frage. Zweimal im Jahr gibt es ein „Rebalancing“, also neue Gewichtungen im Index nach aktuellen Kursen und Bewertungen.

Und bei der Neugewichtung mit Daten bis Ende April wurde auch Tesla in den Index aufgenommen – zusammen mit gut 40 weiteren Unternehmen wie unter anderem Ford, während zum Beispiel Facebook entfernt wurde. Dass abgesehen von Fonds zunächst offenbar kaum jemand von der neuen Tesla-Mitgliedschaft Notiz nahm, könnte damit zusammenhängen, dass der ESG-Ableger im Vergleich zum Original bislang eine sehr geringe Bedeutung hat: Laut einer Zusammenstellung auf Twitter bilden aktuell nur zwei ETFs mit zusammen knapp 1 Milliarde Dollar Volumen diesen Index nach. In Zukunft könnten es allerdings deutlich mehr werden.

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