Nach Ansicht von Fans hätte es schon viel früher so weit sein müssen, aber jetzt ist es offiziell: Die Aktie von Tesla wird im Dezember in den S&P 500 aufgenommen, den wichtigsten Börsen-Index der Welt, in den Fonds mit einem Gesamtvermögen von Billionen Dollar investieren. Diese Entscheidung gab das Index-Komitee von S&P am Montag nach Börsenschluss bekannt – und sorgte damit für einen Kurssprung bei Tesla.
Tesla eine der größten Index-Aufnahmen
Mit Wirkung vor Handelsbeginn am 21. Dezember werde die Aufnahme von Tesla erfolgen, teilte S&P Dow Jones Indices am späten Montag mit. Gleichzeitig kündigte die Index-Firma einen ungewöhnlichen Schritt an: Weil Tesla wegen seines hohen Börsenwertes mit einem recht hohen Gewicht in den Index kommt, soll mit Anlegern darüber beraten werden, ob die Aufnahme in zwei Tranchen abgewickelt wird statt auf einem Schlag.
Denn laut der Mitteilung ist Tesla eine der größten Neuaufnahmen überhaupt. Mittlerweile investieren zudem viele Fonds und ETFs rein passiv in unterschiedliche Börsen-Indizes, und der S&P 500 als der Index der 500 größten US-Aktien ist der weltweit wichtigste davon. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters werden S&P-Indexfonds rund 51 Milliarden Dollar an anderen Aktien gegen Tesla tauschen müssen, um auf das erwartete Gewicht zu kommen, das etwa 1 Prozent ausmachen werde.
Starker Anstieg nach S&P-Meldung
Unmittelbar nach der Index-Ankündigung legte die Tesla-Aktie, die in den vergangenen Wochen trotz neuer Rekord-Quartalszahlen eher seitwärts tendiert hatte, laut Reuters nachbörslich um 14 Prozent zu. Fans hatten schon spätestens nach den Zahlen zum vorigen zweiten Quartal 2020 eine Tesla-Aufnahme in den Index erwartet oder sogar gefordert, weil sie den vierten Gewinn in Folge brachten.
Als diese zunächst ausblieb, wurde als Erklärung genannt, das S&P-Komitee könne sich an der Zusammensetzung der Tesla-Gewinne gestört haben: In diesem Jahr kamen sie nach offizieller GAAP-Bilanzierung stets nur durch den Verkauf von CO2-Guthaben an konventionelle Autohersteller zustande. So war es auch im dritten Quartal. Auf der anderen Seite wurde der Gewinn zuletzt von hohen Kosten für das Bonus-Programm für CEO Elon Musk gedrückt, sodass sich beide Faktoren in etwa ausglichen.