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Schweben statt fliegen: Erste Personen-Fahrt in Hyperloop nach Konzept von Tesla-Chef

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Bild: Virgin Hyperloop

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Bis Elon Musk kam, war der Brite Richard Branson vielleicht der sowohl exzentrischste als auch vielseitigste Selfmade-Unternehmer der neueren Zeit – aber vom Chef von Tesla und SpaceX sowie der bislang bescheideneren Unternehmen Boring und Neuralink wird er wohl in jeder Hinsicht in den Schatten gestellt.

Jubeln wie bei Tesla-Start

Ähnlich wie Musk mit SpaceX ist Branson mit Virgin Galactic auch in der Weltraum-Branche aktiv, dort aber weitaus weniger bedeutend. Doch bei einem anderen Konzept könnte der britische Milliardär die Umsetzung anstelle des Tesla-Chefs übernehmen: 2013 hatte der ein Hyperloop-System für schnelle Transporte durch luftleere Röhren präsentiert, und ein von Branson finanziertes Unternehmen beförderte jetzt zum ersten Mal Personen mit einer Variation davon.

Und die Fahrt in einer Kapsel von Virgin Hyperloop scheint fast so viel Spaß zu machen wie die in einem Tesla, wie ein von dem Unternehmen veröffentlichtes Video zu dem Personen-Test zeigt. An Bord sind der Mitgründer und Technikchef sowie die Leiterin für die Passagier-Erfahrung – und als die Kapsel kräftig beschleunigt, jubeln die beiden Passagiere wie in einer Achterbahn oder eben in einem Tesla beim Start. Die Länge der Strecke in Las Vegas wird mit 500 Metern angegeben – im Video ist sie aus dem Stand innerhalb weniger Sekunden zurückgelegt. Laut der britischen Zeitung The Guardian war die Personen-Kapsel bei dem Test bis zu 172 Stundenkilometer schnell.

Mit dem erfolgreichen Test sei Transport-Geschichte geschrieben worden, hält Virgin Hyperloop in einer Mitteilung von diesem Sonntag fest: Er sei die erste Fahrt in einem grundlegend neuen System seit mehr als 100 Jahren gewesen. Auf fertigen Hyperloop-Strecken sollen später mehr als 600 Meilen pro Stunde (966 km/h) und mehr erreicht werden, sodass sie eine elektrische Alternative zum Flugverkehr werden könnten. Dazu wird in den Röhren nahezu ein Vakuum hergestellt, was den Luftwiderstand extrem reduziert. Außerdem sollen die Kapseln elektromagnetisch schweben, damit auch die Reibung am Boden wegfällt.

Musk hat keine Zeit für Hyperloop

Das grundsätzliche Röhren-Konzept wurde von Tesla-Chef Musk nicht erfunden, sondern schon vor mehr als 100 Jahren in Literatur und Wissenschaft vorgeschlagen. Doch im August 2013 veröffentlichte Musk auf Drängen seines Bekannten Shervin Pishevar eine moderne Variation davon. Der gründete auf dieser Basis Hyperloop Technologies, das mit dem Einstieg von Branson zu Virgin Hyperloop wurde.

Musk soll dazu erklärt haben, er sei mit Tesla und SpaceX zu beschäftigt, als dass er auch noch den Hyperloop selbst realisieren können. Das hielt ihn allerdings später nicht davon ab, mit Boring eine Untergrund-Version davon ohne Vakuum namens Loop anzugehen.

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