Bild: Tesla-CEO Elon Musk (Foto: Munro Live)
Ein paar Stunden oder zumindest Minuten lang dürfte am Freitag eine nicht unerhebliche Zahl von Personen gedacht haben, der Tesla- und SpaceX-CEO Elon Musk sei gestorben. Denn am späteren Nachmittag deutscher Zeit, kurz nach Eröffnung der US-Börsen, wurde auf Twitter plötzlich der Hashtag #RIPelon aktiv. Der Tesla-Chef sei bei der Explosion einer Lithium-Ionen-Batterie ums Leben gekommen, hieß es in den Beiträgen dazu. Zum Beleg wurden Bilder mit angeblichen Schlagzeilen von bekannten Medien und einer Trauer-Nachricht von Musks Partnerin Grimes eingestellt.
Reddit warnt vor Musk-Falschmeldung
Die ersten „rest in peace“-Nachrichten zum angeblichen Tod des Tesla-Chefs wurden nach Recherchen des Blogs Cleantechnica am Freitag um 16.30 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht, eine Stunde nach US-Börsenstart. Zunächst kamen sie von relativ neuen Accounts, die vor einigen Wochen mit ein paar Beiträgen gestartet waren und dann bis Freitag schwiegen. Dabei zitierten diese Konten sich gegenseitig, wohl um sich glaubwürdiger zu machen. Laut Cleantechnica begannen bald auch echte Twitter-Nutzer, die vermeintliche Todesnachricht zu verbreiten.
Damit geriet sie in die Welt – auch wenn es ebenfalls nur wenige Minuten dauerte, bis der Desinformationsversuch durchschaut war. „Elon Musk ist NICHT tot“, schrieb um 16.51 Uhr ein Nutzer auf Reddit. Auf Twitter würden Fake-Links veröffentlicht, die ins Nichts führen, und auch die Bildschirm-Fotos seien gefälscht. Die Reddit-Moderatoren seien aktiv, um Beiträge auf dieser Grundlage zu löschen. Das gelang offenbar schnell, denn ein anderes Mitglied schrieb, noch nichts von der Meldung gehört zu haben.
Tesla-Chef meldet sich mit Emoji
Bald gab es auch auf Twitter wohl mehr Warnungen vor der Irreführung als weitere Versuche dazu, Spätestens als Tesla-CEO Musk selbst um 23.30 Uhr deutscher Zeit mit einem verständnislosen Emoji erstens zu erkennen gab, dass er noch existiert, und zweitens, was er von der Angelegenheit hält, war die Meldung auch quasi-offiziell dementiert. Für Cleantechnica lässt das vorherige Geschehen aber deutlich erkennen, dass entweder nur eine Person oder eine kleine Gruppe dahintersteckte.
Was die Motivation dafür war, blieb zunächst offen. Negative Börsen-Spekulation würde sich anbieten, aber wenn dem so war, dann dürfte sich die Aktion kaum gelohnt haben. Denn die Tesla-Aktie war am Freitag zwar erneut im Minus und stürzte kurz nach den ersten Todes-Meldungen sogar um mehr als 10 Prozent auf bis zu 540 Dollar ab. Mehrere deutsche Medien meldeten später, die Falschmeldung habe Tesla an der Börse belastet. Allerdings folgte die Kursentwicklung fast exakt der am Gesamtmarkt, nur wie bei Tesla üblich mit stärkeren Ausschlägen. Jedenfalls erreichten die Tesla-Aktie und die Indizes S&P 500 und Nasdaq ihr Tief am Freitag fast zur selben Zeit gegen 17.30 Uhr in Deutschland, um sich ab dann bis Handelsschluss zu erholen.