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Fans feiern Sieg: Unbeliebte NHTSA-Beraterin muss sich bei allen Tesla-Fragen heraushalten

missy cummings nhtsa duke veoneer

Bild: Duke University

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Tesla wollte eine der in seinem Auftrag tätigen Kanzleien dazu bringen, einen Rechtsanwalt zu entlassen, der in einem früheren Job bei der Börsenaufsicht SEC unter anderem Elon Musk wegen dessen Twitter-Nachricht über einen angeblichen Börsenrückzug befragt hatte. Das berichtete am Wochenende das Wall Street Journal (WSJ) in einem Artikel, in dem es laut Vorspann darum geht, wie Musk Personen angreift, mit denen er im Clinch liegt. Die Kanzlei soll an ihrem Anwalt festgehalten haben. In einem ähnlichen Fall, der in dem Beitrag geschildert wird, hatte der Tesla-Chef zusammen mit seinen teils lautstarken Anhängern aber offenbar Erfolg.

Kritikerin nicht mit Tesla befasst

Nachdem die US-Behörde NHTSA im August 2021 eine Voruntersuchung wegen mehrerer Fälle begonnen hatte, bei denen Teslas mit Autopilot-Steuerung in stehende Einsatzfahrzeuge gefahren waren, schien sie einen Monat später noch weiter in einer Richtung zu gehen, die Fans nicht gefiel: Sie berief Missy Cummings zu einer Sonderberaterin, eine Professorin, die sich mehrmals deutlich negativ zum Autopilot-System geäußert hatte (s. Foto oben). Die Folge war ein Protest-Sturm auf Twitter und eine Petition gegen die Berufung, die schnell viele tausend Unterstützer fand, aber später gelöscht wurde. Musk selbst bezeichnete Cummings als objektiv extrem voreingenommen gegen Tesla.

Mit welchen Argumenten das Unternehmen erfolglos versuchte, den früheren SEC-Anwalt feuern zu lassen, ist dem WSJ-Bericht nicht zu entnehmen. Im Fall von Cummings aber soll der von Musk mit ausgelöste Twitter-Sturm geholfen haben: Die NHTSA verzichtete zwar nicht auf die Berufung von Cummings, habe sie nach der heftigen Reaktion im Netz aber diskret aufgefordert, sich in ihrer Tätigkeit für die Behörde aus allen Tesla-Angelegenheiten wegen Befangenheit herauszuhalten. Das war laut dem Bericht von informierten Personen zu erfahren.

Eine Sprecherin des US-Verkehrsministerium bestätigte dem WSJ, dass Cummings mit Tesla-Fragen nicht befasst sein wird, antwortete aber nicht auf die Frage, ob das mit der Internet-Kritik an ihr zusammenhänge. Der Initiator der Petition, ein bekannter Musk-Follower namens @WholeMarsBlog, zeigte dagegen keinerlei Zweifel daran: Die ersten Twitter-Meldungen zur offenbar nicht ganz freiwilligen Tesla-Zurückhaltung von Cummings kommentierte er mit einem „Boom Baby“ in Großbuchstaben und mit vielen Ausrufungszeichen. Mehrere Glückwünsche nahm er dankend entgegen.

NHTSA-Beraterin löscht Twitter-Konto

Cummings selbst kann dazu zumindest auf Twitter nichts mehr sagen, denn ihr Konto dort hat sie nach dem Kritik-Gewitter im vergangenen Herbst gelöscht oder unsichtbar gemacht. Auch Tesla-Chef Musk reagierte zunächst nicht auf den offenbar zusammen mit einigen seiner mehr als 69 Millionen Twitter-Follower errungenen Teilsieg. Schon vorher hatte Cummings angekündigt, wegen des neuen NHTSA-Engagements ihren Posten im Board des Lidar-Herstellers Veoneer niederzulegen. Am Montag war sie auf dessen Website noch als Mitglied des Gremiums angegeben, doch das scheint nicht unbedingt der neueste Stand zu sein: Zu drei weiteren Personen im Veoneer-Board stand dort, ihre Amtszeit werde 2021 enden.

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