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Fonds-Berater: Wenn Tesla nicht in S&P 500 kommt, nehmen Anleger eben andere Indizes

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Bild: Tesla (Symbolbild)

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Die zunächst ausgebliebene Aufnahme in den wichtigen Index S&P 500, die im Vorfeld weithin erwartet worden war, hat der Tesla-Aktie einen schweren Schlag versetzt. Am ersten US-Handelstag nach der Entscheidung von S&P Anfang September verlor Tesla 21 Prozent seines Wertes, mehr als je zuvor seit dem Börsen-Start vor zehn Jahren. Warum Tesla trotz seiner hohen Markt-Kapitalisierung und Profitabilität in den vergangenen vier Quartalen nicht berücksichtigt wurde, ließ der Index-Betreiber offen. Doch nach Ansicht von Experten könnte der Verzicht auf Tesla auf Dauer die Bedeutung des S&P 500 als weltweitem Referenz-Index verringern.

Index-Anleger wollen auch Tesla

„Ich denke, dass Anleger zu anderen Indizes gehen werden“, sagte laut einem Bericht von CNBC am Wochenende Andrew McOrmond von WallachBeth Capital, einem Broker für institutionelle Investoren. Ähnlich äußerte sich Tom Lydon von dem Info-Dienstleister ETF Flows: Dass Tesla trotz seines hohen Börsen-Wertes noch nicht im S&P 500 sei, mache ihm Sorgen, sagte er. Denn insbesondere fest an einen Index gebundene Anleger wie ETFs oder Index-Fonds wollten auch an der Wert-Entwicklung von großen neueren Technologie-Unternehmen wie Tesla teilhaben.

Derzeit mache die so genannte FAANG-Gruppe (Facebook, Amazon, Apple, Netflix und Google bzw. heute Alphabet) plus Microsoft 82 Prozent der Aktien-Gewichtung im S&P 500 aus, sagte Lydon laut CNBC weiter. Index-Anleger seien sehr erfreut über deren steilen Anstieg in jüngerer Vergangenheit, die auch den S&P 500 weit nach oben trieb. Aber laut Lydon wollen sie auch die nächsten großen Technologie-Aktien im Portfolio haben, und so lange Tesla nicht in dem Leit-Index sei, gebe es für Fonds auf seiner Basis keine Möglichkeit dafür. Direkt an den S&P 500 gebunden sind laut Berichten mehrere Billionen Dollar Anlage-Vermögen weltweit.

Aufnahme von Tesla könnte noch kommen

Der Verzicht auf die Aufnahme von Tesla sei eine „defensive Entscheidung“ von S&P gewesen, erklärte der ETF-Experte weiter. Dabei sei die Bedeutung des aktuell wohl weltweit wichtigsten Aktien-Index ohnehin gefährdet. Vor 100 Jahren hätten sich Anleger noch am Dow Jones Industrial Average orientiert, der in dieser Hinsicht schon vom breiteren S&P 500 abgelöst wurde. Neuerdings aber würden Profi-Investoren und ihre Berater zunehmend modernere Indizes wie den Nasdaq 100 nutzen, in denen mehr Zukunftsunternehmen (einschließlich Tesla) zu finden seien.

McOrmond von WallachBeth wiederum zeigte ein gewisses Verständnis für die S&P-Entscheidung gegen Tesla, auch wenn sie für den Index selbst womöglich nicht positiv sei: Wahrscheinlich habe das zuständige Komitee wegen der hohen Volatilität zunächst auf die Tesla-Aktie verzichtet und wolle erst einmal abwarten, ob die guten Zeiten dort anhalten. Dass Tesla in diesem September noch nicht in den Index kam, müsse also keineswegs heißen, dass das auch auf Dauer so bleibe.

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