Bilder: Hudway
Es dauerte nur ein paar Minuten, bis erste Leser unsere Meldung über ein Head-up Display (HUD) für Model 3 und Model Y direkt von Tesla als Aprilscherz erkannt hatten, und selbst die kurze Twitter-Zusammenfassung wurde rasch enttarnt. Was aber keinem der Kommentatoren aufzufallen schien: Als Quelle für das Bild zur Nachricht war das Unternehmen Hudway angegeben – und das bereitet tatsächlich ein HUD speziell für Tesla Model 3 und Model Y vor. Wem eine solche Anzeige wirklich fehlt, soll sie nach aktuellen Informationen ab diesem Juni bekommen können. Die HUD-Option kommt also zwar nicht von Tesla selbst, wie am 1. April behauptet, aber aller Voraussicht nach bald als externe Lösung zum Nachrüsten.
Spezielle Tesla-Auflage für HUD
Nachfragen von teslamag.de bei Hudway blieben zunächst unbeantwortet. Aber es gibt eine Indiegogo-Kampagne des Unternehmens zu einem HUD-Produkt namens Drive, das auch in einer speziellen Tesla Model 3/Y Edition angeboten wird. Noch ist diese Variante nicht ausverkauft (40 von 50), aber insgesamt kamen gut 150.000 Euro für Drive zusammen.
In einem Update auf Indiegogo vom 19. März schreibt Aleksei Ostanin von Hudway zudem, es tue ihm leid, schon wieder Termine verschieben zu müssen. Er stecke noch in Hongkong fest und werde wohl nicht so bald wieder in die USA zurückkehren können, und bei der Hardware gehe es schmerzhaft langsam voran, aber voran. Es gebe jetzt eine letzte Runde Tests, und dann werde die Massenproduktion beginnen – wohl noch im April. Auf der Website ist als „erwarteter Start-Termin“ Anfang Juni 2020 angegeben.
Tesla-Daten nur auf Umwegen
Laut der Beschreibung wird das HUD-System für Tesla Model 3 und Model Y so wie die Standard-Variante (die sich auch für Tesla Model S und damit wohl auch Model X eignen soll) portabel sein. Es besteht aus einem an das Tesla-Armaturenbrett angepassten Gehäuse mit Projektor, der Bilder auf einer senkrecht montierten kleinen Scheibe erzeugt. Die Informationen dafür werden drahtlos übertragen, aber die Technik dürfte eine Energieversorgung per Kabel oder Akku benötigen.
Und natürlich wird das HUD, wenn es nicht von Tesla selbst angeboten wird, keine internen Fahrzeuginformationen anzeigen, jedenfalls nicht ohne zusätzlichen Aufwand. Doch ein Bastler hat schon gezeigt, dass sich Tesla-Daten auslesen und per Funk an eine Anzeige für den Fahrer übertragen lassen, wenn auch in diesem Fall nicht als Head-up realisiert, sondern konventionell hinter dem Lenkrad.
Info-Optimum für Tesla-Fahrer?
Wer beides zusammennimmt, könnte also tatsächlich bald ein in die Software integriertes Head-up-Display für den Fahrer im Tesla bekommen, was manche als die optimale Info-Lösung ansehen. Übrig bliebe dann noch die Frage des Geschmacks – das Hudway-Produkt mag an Tesla Model 3 und Model Y angepasst sein, aber sitzt trotzdem als sichtbares Extra-Kästchen mit Scheibe über dem Lüftungsschlitz. Tesla-Chef Musk könnte das vermutlich besser – wenn er denn wollte.