Wenn es etwas an der Bedienung des Tesla Model 3 zu kritisieren gibt, dann den zwar großen, aber nicht direkt im Blickfeld montierten Touchscreen, über den die meisten Funktionen gesteuert werden. Model S und Model X dagegen haben zusätzliche Displays an der gewohnten Stelle, nämlich hinter dem Lenkrad. Zwar berichten viele Besitzer von Model 3, sich an die mittige Darstellung schnell gewöhnt zu haben. Dennoch ist immer wieder der Wunsch nach mehr Informationen direkt in Fahr-Blickrichtung zu hören – und ein Tesla-Bastler hat ihn sich jetzt auf eigene Faust erfüllt.
Akku und Motor-Daten im Model 3
Mit der Aussage in der Video-Beschreibung, er habe ein winziges Head-up Display (HUD) in den Lüftungsschlitz seines Model 3 eingebaut, übertrieb TechTesla wohl etwas: Die Anzeige wird nicht, wie es bei HUDs üblich ist, auf die Windschutzscheibe oder eine davor gebaute Fläche projiziert, sondern erscheint auf dem Gerät selbst. Anders als bei echten HUDs muss man deshalb wie bei Tesla Model S und X (sowie allen Autos mit normalen Fahrer-Armaturen) den Blick senken, um die Daten zu sehen. Aber immerhin befindet sich die Anzeige horizontal nicht in der Mitte, sondern hinter dem Lenkrad in der üblichen Blickrichtung der Person am Steuer.
Die schmale Extra-Anzeige von TechTesla zeigt beim Fahren die vom Akku gelieferte Leistung und das Motor-Drehmoment an, jeweils als Zahl und zusätzlich als Balken von Leuchtpunkten, die länger oder kürzer und rot oder grün werden können. Im Stehen werden die Elemente zur Darstellung von Batterie-Temperatur und Rekuperation verwendet. Laut dem YouTuber kann das System aber auf tausende andere Signale programmiert werden. Außerdem soll es mit Funktechnik realisiert sein.
Durch die freie Programmierbarkeit könnte sein Display am gewohnten Ort unter anderem die Geschwindigkeit anzeigen, die manchen Fahrern von Model 3 und demnächst wohl auch Model Y trotz Gewöhnung an den Zentral-Touchscreen fehlt. Von Tesla selbst können sie in dieser Hinsicht nicht viel erwarten, jedenfalls wenn CEO Elon Musk bei seiner vor drei Jahren dazu geäußerten Haltung bleibt: Je autonomer Autos würden, desto weniger brauche der Fahrer Anzeigen darin, sagte er zur Display-Frage beim Model 3.
Tesla-Lenkrad mit Daten geplant?
Ablehnung gegenüber HUDs äußerte der Tesla-Chef auch zwei Jahre später noch – er habe mehrere für das Model 3 probiert und sie ziemlich nervig gefunden, erzählte er im Juni 2019 einem Podcast. Die Entwicklung gehe zu autonomem Fahren, also habe es zunehmend wenig Sinn Informationen auf die Windschutzscheibe zu projizieren, bekräftigte er. Einige zentrale Informationen könnten Fahrer von Model 3 und Model Y in Zukunft aber trotzdem bekommen: Tesla hat ein Patent für ein Lenkrad mit integrierten Touch- und Anzeige-Elementen angemeldet.