Bild: @TeslaStars
Unter den Elektroauto-Fahrern in Europa sind französische offenbar besonders abenteuerlustig. Im September 2021 machten sich zwei von ihnen auf, um eine neue Tradition zu etablieren: In einem Tesla Model 3 Long Range fuhren sie innerhalb von knapp 71 Stunden die 5887 Kilometer vom südlichsten Punkt Portugals bis zum Nordkap in Norwegen und luden andere ein, diesen „European Electric Cannonball“ schneller nachzufahren. Zwei ebenfalls französische YouTuber versuchen das jetzt tatsächlich: Am Freitag wollen sie sich auf die gleiche Strecke machen.
Hyundai-Cannonball ohne Supercharger
Die Premiere des europäischen E-Cannonball vor zwei Jahren brachte logischerweise eine Rekordzeit für den Weg von ganz im Süden bis ganz in den Norden mit sich. Zu schlagen sind 70 Stunden und 45 Minuten. Und genau das wollen die beiden YouTuber von dem Kanal LaChaineEV ab Freitag schaffen, wie sie diese Woche auf LinkedIn ankündigten. Anders als die Tesla-Fahrer werden sie dabei von Hyundai als dem Hersteller ihres Elektroautos und zwei Ladeanbietern unterstützt.
In ihrem LinkedIn-Beitrag erwähnen die neuen Cannonballer, dass sie mit einem Hyundai Ioniq 6 unterwegs sein werden. Laut einem ADAC-Test ist dieses Elektroauto mit Heckantrieb effizienter als das entsprechende Tesla Model 3, was eine gute Voraussetzung für eine bessere Zeit sein dürfte. Laut @TeslaStars, einem der bisherigen Rekord-Halter, nutzen sie tatsächlich den heckgetriebenen Ioniq 6 mit großem Akku ungefähr wie in seinem Model 3, das allerdings Allrad-Antrieb hat (das Foto oben zeigt beide nebeneinander).
Außerdem will das Duo im Hyundai auf Supercharger von Tesla verzichten, obwohl inzwischen die meisten davon in Europa auch für fremde Elektroautos nutzbar sind. Der Grund dafür ist, dass der Ioniq mit einer Spannung von 800 Volt lädt. Das ermöglicht Ladeleistungen oberhalb von 200 Kilowatt mit vergleichsweise wenig Stromstärke – aber nicht an Supercharger-Säulen, die bislang auf 400 Volt ausgelegt sind.
Weniger Verbrauch und potenziell schnelleres Laden stehen hier also der Herausforderung gegenüber, Europa ganz ohne die gut ausgebaute Tesla-Infrastruktur rasch von Süden nach Norden zu durchqueren. Wie das läuft, soll man ab Freitag um 19 Uhr auf dem YouTube-Kanal von LaChaineEV verfolgen können. @TeslaStars ging auf X davon aus, dass sein zusammen mit @TeslaOwls (der inzwischen bei Tesla arbeitet) aufgestellter Rekord durchaus zu schlagen ist – wenig effizient waren sie zum Beispiel nachts auf der deutschen Autobahn mindestens einmal so schnell, dass sie von der Polizei angehalten wurden.
Tesla-Fahrer zu neuem Versuch bereit
Er wolle sogar, dass der erste Rekord geschlagen wird, schrieb @TeslaStars, nachdem er selbst teslamag.de auf den neuen Versuch hingewiesen hatte. Das solle immer wieder geschehen, um den Fortschritt bei Elektroauto-Technologie und Ladeinfrastruktur zu demonstrieren. Wie er erst verspätet erfuhr, fuhr schon im August ein anderes Team mit einem Nio ET7 vom Nordkap nach Gibraltar, also fast genau so weit, brauchte dafür allerdings rund zwei Stunden länger. Und für den Fall, dass die Franzosen im Ioniq 6 schneller sind, sollen YouTuber mit Tesla schon angekündigt haben, den nächsten Rekord im europäischen Elektroauto-Cannonball aufstellen zu wollen.